Paris die Stadt der Liebe ist besonders für Japaner ein Schock. Die erste Euphorie verwandelt sich nach einem kurzen Aufenthalt in aggressive Ausraster. Die Enttäuschung über die Hauptstadt Frankreichs endet bei den Besuchern aus Fernost in Depressionen, Angstzuständen und Halluzinationen, so dass das Hotelzimmer in manchen Fällen nicht mehr verlassen werden kann. Diese Erscheinungen werden als „Paris-Syndrom“ diagnostiziert und scheinen bisher nur japanische Reisende befallen zu haben. Mehr als 100 schwere Fälle sind bisher bekannt.
Ursache für das „Paris-Syndrom“ sind die idealisierten Vorstellungen der beliebten Großstadt. Die Japaner verbinden mit Paris nobles Flair, saubere Kultur und gehobene Küche. Die Pariser werden, besonders durch Werbung, als elegant und höflich dargestellt. Doch die schnelllebige Metropole zeigt sich in einem anderen Licht- sie ist laut, schmutzig und in ewiger Hektik. Von Louis Vuitton und L’Oréal ist wenig zu spüren.
Die höflichen Asiaten treffen auf schrille, unpünktliche und zumeist wild gestikulierende Einwohner, die nichts mit den Hochglanz-Modeln aus der Werbung gemeinsam haben. Die penetrante Art der Franzosen überrumpelt die zarten Gemüter der Japaner. Die Sehenswürdigkeiten, wie Seine und Eifelturm sind nicht so romantisch wie es in Filmen übermittelt wird, ungepflegt und schmutzig, das schockiert die Reisenden und macht den Kulturschock perfekt. Fazit: Paris macht Japaner krank.