Das Ziel ist ambitioniert: Bis zum Jahr 2030 will Jersey klimaneutral sein. Eine Aufgabe, die die gut 100.000 Bewohner der größten Kanalinsel allerdings nicht allein stemmen können. Vielmehr setzt man auf die Mithilfe der (zu Vor-Pandemie-Zeiten) weit über eine halbe Million internationaler Gäste, die jährlich als Urlauber das Eiland besuchen. Durch umweltbewusstes Reisen sollen sie ihren Teil dazu beitragen, den ökologischen Fußabdruck des Tourismus tunlichst klein zu halten.

Möglichkeiten hierzu gibt es einige und sie bieten sich schon bei der Anreise. So kompensiert die britische Fluggesellschaft easyjet, die auch von Deutschland aus via London nach Jersey startet, seit 2019 ihren Kohlenstoff-Ausstoß durch Investitionen in verschiedene Naturschutz- Projekte. Im selben Jahr begann die Reederei Condor Ferries, die das französische St. Malo auf dem Wasserweg mit Jersey verbindet, mit der Verbannung von Plastik an Bord ihrer Fähren. Eine Million Einwegartikel wurden durch kompostierbare und wiederverwendbare Alternativen ersetzt.

Mit Stromern über die Insel

Solch umweltverträglichere Fortbewegung lässt sich auch auf der Insel fortführen. Beispielsweise durch die Nutzung von E-Bike statt Pkw. Bei Einsatz der Evie-App können Urlauber überall auf Jersey eines von mehr als 140 Elektrofahrrädern zum Pay-as-you-go-Tarif ausleihen. Nach Beendigung der Tour wird man genau darüber informiert, wie viel CO2 pro Fahrt mit dem Zweirad eingespart wurde. Für diejenigen, die partout vier Räder benötigen, hat Evie allerdings auch Elektroautos im Angebot (www.evieondemand.com).

Selbstverständlich kann der Urlauber auch bei der Wahl seiner Unterkunft nach Umweltkriterien auswählen. So wurden die Hotels der Seymour Group aufgrund ihres Einsatzes von lokalen Produkten und Ressourcen von der Jersey Hospitality Association mit dem „Green Award“ ausgezeichnet. Und auch das Nachhaltigkeitsprogramm „New Leaf“ des Hotels Longueville Manor widmet sich dem Schutz der Umwelt und der Entwicklung nachhaltiger Ideen. Weitere „grüne“ Häuser sind das Radisson, das Best Western sowie das Monterey Hotel.

Umweltfreundliches Tauschgeschäft


Urlauber dürfen in Sachen Umweltschutz aber auch gerne selbst Hand anlegen. An verschiedenen Strand-Buden kann man einen Eimer abgeben, den man zuvor mit an der Wasserlinie aufgelesenem Plastikmüll gefüllt hat. Im Gegenzug gibt es ein kostenloses Heißgetränk. Im Rhona’s at the Beach, im malerischen Ort Gorey oder in der Kismet Cabana in der idyllischen Bucht von Ouaisné lässt sich ein solch umweltfreundliches Tauschgeschäft realisieren.

Wer seinen Urlaub als Selbstversorger plant, der kann sich auf Jersey sehr nachhaltig ernähren. Zum Beispiel durch Einkauf bei der Kooperative Scoop (www.scoop.org.je). Diese bietet ihren Kunden verpackungsfreie Bio-Produkte an. Oder aber der Weg führt zu einem der vielen Bauern auf Jersey, die ihre Erzeugnisse häufig in einer sogenannten „Honesty Box“ am Straßenrand anbieten. Man sucht sich das Gewünschte aus und legt das Geld in den hierfür aufgestellten Kasten.

Lokal kaufen und genießen

Freunde von Fisch und Meeresfrüchten kommen auf der Kanalinsel natürlich auch auf ihre Kosten.  Den „Catch of the Day“ kauft man fangfrisch bei heimischen Fischern oder auf dem Markt. Besondere Spezialitäten sind Hummer, Jakobsmuscheln sowie die berühmten Jersey-Austern, die selbstredend auch in den lokalen Restaurants angeboten werden. Nachhaltiger kann eine Quelle für Seafood nicht sein. (Visit Jersey)