Aufatmen bei Air Berlin Vorstandschef Joachim Hunold und dessen Aufsichtsratsvorsitzenden Johannes Zurnieden. Die im vergangenen Jahr eingeleiteten Ermittlungen gegen die Spitze der zweitgrößten deutschen Fluggesellschaft wegen des Verdachts auf Insidergeschäfte wurden von der Staatsanwaltschaft eingestellt. Beiden Managern und drei weiteren Führungskräften war vorgeworfen worden, Insiderwissen für unerlaubte Aktiengeschäfte genutzt zu haben.
Hintergrund der Vorwürfe waren nennenswerte Aktienkäufe der Beschuldigten im Frühjahr 2006. Damals stand Air Berlin in intensiven Verhandlungen bezüglich der Übernahme der Münchner Fluggesellschaft dba. Hunold und Zurnieden sollen vor Bekanntwerden der Übernahme Aktien des eigenen Unternehmens im Wert von über 470.000 Euro bzw. bis zu einer Million Euro erworben haben und dabei ihr Wissen über die geplante Übernahme ausgenutzt haben. Beide Manager betonten stets ihre Unschuld und verwiesen vor allem darauf, angesichts der sinkenden Aktienkurse ein öffentliches Signal setzen zu wollen.
Richtig glücklich werden beide mit den Käufen – zumindest zum heutigen Zeitpunkt – sowieso nicht geworden sein, denn die Signale wurden von den Finanzmärkten leider nicht erhört. Der aktuelle Air Berlin-Aktienkurs lag heute bei 3,80 Euro nahe dem Allzeittief der Aktie und damit weit von den damaligen Kaufkursen der Beschuldigten entfernt. Joachim Hunold soll die damals gekauften Aktien auch heute noch besitzen.
Wünschen wir Herrn Hunold und allen anderen Beteiligten, dass sie sich jetzt wieder voll auf das Tagesgeschäft konzentrieren können und die Air Berlin trotz allen Gegenwindes im Markt wieder zur alten Stärke führen.