Nicht nur Abu Dhabi und Dubai leiden unter touristischem Größenwahn – auch der winzige Wüstenstaat Katar möchte nun zum unvergesslichen Mirakel des Fremdenverkehrs werden und Anschluss an die berühmten Nachbarn finden.
In Doha, der Hauptstadt des Zwerg-Emirats, schießen Wolkenkratzer und prächtige Beton- und Glasbauwerke zurzeit wie Pilze aus dem Boden. Die Erdgas-Milliarden der Scheichs fließen dabei nicht nur z. B. in synthetische Eilande oder kolossale Kunstausstellungen, sondern auch in einen klimatisierten Fahrradweg.
Auf 30 Kilometer Länge kann man ab 2008 auf seinem Drahtesel auch in den sengend heißen Sommermonaten die Corniche entlang radeln: unter einem Schatten spendenden Dach und besprüht mit feinem, gekühlten Wassernebel wird einem so schnell nicht warm. Schließlich brauchen auch die Kataris ausreichend Bewegung.
Und sie können es sich leisten – Katar, dessen Fläche kleiner als Schleswig-Holstein ist, besitzt die drittgrößten Erdgasreserven weltweit. Das Pro-Kopf-Einkommen liegt bei 60.000 US-Dollar, womit es nicht nur höher als Dubais ist, sondern eines der höchsten der Welt.