Gewalttätige Proteste und Ausschreitungen erschüttern seit dem vergangenen Wochenende Athen und andere griechische Regionen. Nach dem Tod eines 15-jährigen Jungen durch Polizeikugeln halten Jugendliche und Studenten in der griechischen Hauptstadt Gebäude der polytechnischen Hochschule und der Universität für Wirtschaft besetzt. Zudem wurden im Zuge von Demonstrationen Geschäfte und Autos in Brand gesetzt. Bei den Ausschreitungen stehen sich linksgerichtete Gruppen und die Sicherheitskräfte des Landes gegenüber.
Mit drei Kugeln tötete am vergangenen Samstagabend ein Polizist den 15-jährigen Andreas Gringoropoulus. Während die Polizei von einem Unfall während eines Zusammenstoßes von Ordnungskräften und linksextremen Gruppen im Athener Stadtviertel Exarchia ausgeht, sprechen Augenzeugen von einer gezielten Tötung des Jugendlichen. Zu dem Vorfall wurden bereits Untersuchungen eingeleitet, zwei Polizisten wurden in U-Haft genommen.
Wie lange die Ausschreitungen in Griechenland, die den vorläufigen Höhepunkt der Unzufriedenheit mit der Regierung von Ministerpräsident Kostas Karamanlis darstellen, noch andauern werden, ist nicht voraussehbar. Reisende, die sich zurzeit im Land aufhalten, sollten größere Menschenansammlungen meiden. Besonders betroffen sind die Großstädte Athen, Thessaloniki und Patras. Auch der Besuch touristischer Einrichtungen kann erschwert sein. Griechenland-Touristen sollten sich zudem bewusst sein, dass Schäden durch Krawalle an am Straßenrand geparkten Autos und Mietwagen, in der Regel nicht durch die Versicherungen übernommen werden.