Während hierzulande die Klagen über den, angeblich zu niedrigen, Hartz IV-Regelsatz mal wieder im Fokus der Medien stehen, nehmen Menschen in anderen Regionen des Erdballs jede Gefahr in Kauf, um ihre Heimat zu verlassen und andernorts bessere Arbeitsmöglichkeiten vorzufinden. Flüchtlinge aus Afrika und dem arabischen Raum begeben sich, getrieben von der Nahrungsknappheit und Perspektivlosigkeit in ihren Heimatländern, auf waghalsige Bootstouren über das Mittelmeer: das Ziel der Reise ist beim Antritt zumeist noch ebenso unbekannt, wie das was die Menschen nach ihrer Ankunft erwartet, denn zumeist geht es sogleich in Auffanglager für Flüchtlinge.
In dem Wissen, dass sich das Leben, auch nach erfolgreicher Landesflucht, anfangs trist gestalten könnte, bevorzugten 120 Flüchtlinge aus Afghanistan und dem Irak ein etwas extravagantes Reisemittel: statt auf einem überfüllten Schlauchboot oder im Kanu verließen die Menschen ihre Heimat an Bord einer Luxusyacht und gelangten so bis nach Süditalien. Nach der Ankunft der 15 Meter langen Yacht in Riace in der Region Kalabrien, befanden sich die 70 Frauen und 50 Männer in gesundheitlich guten Zustand, wurden aber kurz darauf von der Polizei in ein Auffangzentrum gebracht.
Zudem nahmen die Gesetzeshüter zwei Ukrainer mit dem Verdacht auf Menschenhandel fest, denn leider geht es bei der Flucht-Variante auf der Luxusyacht nicht um das Wohlbefinden der Menschen, sondern einzig um eine bessere Tarnung für den illegalen Ausbeutung von Flüchtlingen.