Es ist viel mehr als nur ein Fahrrad. In Ländern wie Sambia ist es der Zugang zu Bildung und damit ein entscheidender Schritt in ein selbstbestimmtes Leben. Kindern – vor allem Mädchen – die Chance zu geben, durch ein robustes Zweirad den Schulweg schneller und mit weniger Gefahren zu meistern, hat sich ab sofort Die Landpartie Radeln und Reisen auf ihre Fahne geschrieben. Dazu fördert sie in Sambia das Programm „Bicycles for Educational Empowerment“ (BEEP) der international aktiven Hilfsorganisation World Bicycle Relief (WBR). Vom Reisepreis jeder gebuchten geführten Radreise spendet der Oldenburger Spezialveranstalter pro Reisegast zehn Euro. Am Ende sollen auf diesem Weg erst einmal 120 Fahrräder finanziert werden.

Millionen Kinder weltweit müssen jeden Tag stundenlang zur Schule laufen. Wenn kaum Infrastruktur existiert, sind weite Schulwege zu Fuß anstrengend und nicht selten auch gefährlich. Dazu kommt, dass vor allem Mädchen in vielen Ländern schon in jungen Jahren durch viele Pflichten im Haushalt oft erst spät oder gar nicht eingeschult werden.

Mit Fahrrädern Menschen mobil machen
„Viele Kinder in Sambia haben Schulwege von fünf bis 15 km pro Strecke. Ein Fahrrad schafft eine Veränderung im Leben eines betroffenen Kindes wie Tag und Nacht. Hier mit unserer Leidenschaft für Fahrräder helfen zu können ist großartig. Es ist mir ein persönliches Anliegen, dass wir Verantwortung übernehmen,“ erläutert Landpartie-Geschäftsführerin Inge Hauer ihre Entscheidung, die World Bicycle Relief (WBR) zu unterstützen. Sie ist selbst nach Sambia gereist und hat sich vor Ort ein Bild über die Fahrradprogramme der Hilfsorganisation gemacht. „Die Partnerschaft mit WBR ermöglicht uns, mit Fahrrädern Menschen mobil zu machen. Durch Bildung als Schlüssel für ein selbstbestimmtes Leben können wir uns für eine nachhaltige Entwicklung einsetzen,“ ergänzt Hauer begeistert.

Kinder in Sambia auf dem Fahrrad

Ein Fahrrad für den Schulweg ermöglicht Kindern in Sambia einen wichtigen Schritt in ein selbstbestimmtes Leben. Bild: (c) World Bicycle Relief.

Mit dem „Buffalo“ und einem „study-to-own“-Vertrag täglich zur Schule
Die Verantwortung für die Umsetzung des „Bicycles for Educational Empowerment“ (BEEP) Programms liegt bei den Dorfgemeinschaften. Sie bilden Auswahlkomitees, die auf Grund von Entfernung und Lebensumständen entscheiden, wer für ein Fahrrad in Frage kommt. Dies gilt auch für die Schulkinder in Sambia. 70 Prozent der Spezial-Fahrräder mit dem Namen „Buffalo“ sind für Mädchen vorgesehen. Um ein Rad zu erhalten, verpflichten sich alle Schülerinnen und Schüler mit einem so genannten „study-to-own“-Vertrag, täglich zur Schule zu fahren und ihre Schullaufbahn zu Ende zu führen. „Erst dann gehört ihnen das Rad wirklich selbst. Das gesamte Vorgehen fand ich sehr überzeugend. So können Fahrräder in Sambia wirklich Leben verändern,“ ergänzt Hauer. Sie hat sich mit ihrem Team zum Ziel gesetzt, eine Schule in Sambia mit mindestens 120 Fahrrädern auszustatten.

Das Buffalo-Fahrrad ist robust, haltbar, belastbar und wartungsarm. Auch unter den extremen Bedingungen von Sand, Wind, Matsch und schwerer Ladung. Der Gepäckträger hält 100 Kilogramm Gewicht aus, und das jahrelang über Stock und Stein. Die Montage der Räder findet in fünf Ländern Afrikas – unter ihnen auch Sambia – statt. Die Organisation baut die nötige Infrastruktur für ihre Wartung und Reparatur auf. Dafür werden Mechaniker geschult. Sie erhalten ein Fahrrad, Werkzeuge, eine Uniform sowie Marketingmaterial und arbeiten dann selbstständig.

Informationen und Möglichkeit, selbst zu spenden, gibt es unter https://www.dielandpartie.de/wbr.html oder telefonisch unter 0441/570683-0.

Zum World Bicycle Relief (WBR)
Gegründet wurde WBR im Jahr 2005, ein Jahr nach dem Tsunami im Indischen Ozean im Jahre 2004 von dem US-amerikanischen Unternehmer Frederik (F.K.) Day und seiner Frau, der Dokumentarfotografin Leah Missbach Day. Das Ehepaar war nach Sri Lanka gereist, um sich zu informieren, wie man vor Ort am besten zum Wiederaufbau beitragen könne. F.K. Day war zu diesem Zeitpunkt Mitinhaber des Fahrradkomponenten-Herstellers SRAM. Er stellte fest, dass die Mobilität der Einwohner und Transportmöglichkeiten wesentliche Faktoren für den Wiederaufbau des Landes seien. Mit dem Fahrrad kann ein Einzelner im gleichen Zeitraum die vierfache Distanz zurücklegen und fünfmal mehr transportieren als zu Fuß. Daraufhin entstand eine Partnerschaft mit World Vision und ein Zusammenschluss mehrerer Unternehmen und Privatpersonen spendete 24.000 Räder eines lokalen Herstellers für den Wiederaufbau in Sri Lanka. Diese Hilfe zur Selbsthilfe funktionierte so wirksam, dass daraufhin WBR offiziell gegründet wurde und in Zusammenarbeit mit Partner-Hilfsorganisationen Programme erarbeitete und seine Arbeit in Afrika aufnahm. 2009 hat WBR sein Bildungsprogramm „Bicycles for Educational Empowerment“ BEEP in Sambia gestartet und mittlerweile auf viele weitere Länder ausgeweitet.