USA-Reiseveranstalter hoffen auf steigende Buchungszahlen durch Obama-Wahlsieg
Mit keinem anderen Kandidaten hat die Welt in den vergangenen Jahren so mitgefiebert, wie mit Barack Obama, der aus den, am Dienstag erfolgten, US-Wahlen als Sieger hervorging. Auch die Reiseindustrie verspricht sich durch den künftigen 44. Präsidenten eine bessere Zukunft. Der charismatische Obama soll den touristischen Markt in Amerika weiter ankurbeln. Zuletzt waren die Zahlen der Reisenden in die USA zwar um satte 20 Prozent gestiegen, dieser Effekt war jedoch hauptsächlich dem schwachen Dollarkurs zu zuschreiben.
„Yes we can“ titelt der Reiseveranstalter Neckermann bereits zwei Tage nach der offiziellen Verkündung des Wahlergebnisses und bietet seinen Kunden eine Reise „auf den Spuren Obamas“ an, die von seinem Geburtsort auf Hawaii, zur Stadt seiner Studienzeit, New York, über seinen derzeitigen Wohnort Chicago bis zum Weißen Haus in Washington führt. Und der Chef des Nordamerika-Spezialisten Canusa, Tilo Krause-Dünow schätzt den Sieg des Demokraten in seiner touristischen Bedeutung gar höher ein, als „jede millionenschwere Werbekampagne“.
Schon sehen die US-Reiseveranstalter durch den Obama-Effekt in Verbindung mit dem immer noch niedrigen Dollarkurs die Rekordwerte des Amerika-Tourismus in den 1990er Jahren in Greifweite. Damals besuchten knappe zwei Millionen deutsche Reisende die Vereinigten Staaten, bis Ende 2008 sollen es immerhin noch 1,8 Millionen Besucher werden, die das „Land der Hoffnung“ wiederentdecken.
Doch nicht nur in den USA, auch im afrikanischen Kenia, wo die Wurzeln des designierten Präsidenten Obama liegen, hofft man auf einen dringend benötigten positiven Effekt für den Reisemarkt. Nach den Unruhen zu Beginn des Jahres waren die Besucherzahlen in dem Land drastisch zurück gegangen. Durch die erhöhte internationale Aufmerksamkeit, die Kenia nun zu Teil wird, verspricht sich Jake Grieves-Cook, Vorsitzender des Kenya Tourist Board, ein gesteigertes Interesse an dem ostafrikanischen Reiseziel.