Die geschichtsträchtige Vergangenheit Berlins ist ein wichtiges Kriterium aufgrund dessen zahlreiche Besucher aus dem In- und Ausland in die deutsche Hauptstadt reisen. Doch viele sind enttäuscht, das gerade von der jüngsten Vergangenheit, der Teilung der Stadt durch die Berliner Mauer nicht mehr viel zu sehen ist, beziehungsweise die letzten Überreste der Mauer nur schwer zu finden sind. Dank dem GPS-gestützten MauerGuide hat die Suche nach der Zeitgeschichte jetzt jedoch ein Ende.
2009 begeht man in Berlin das 20-jährige Jubiläum des Mauerfalls, doch die Spuren der Teilung und damit auch der Geschichte und der Schicksale unzähliger Menschen sind aus dem Stadtbild nahezu verschwunden. Damit dieser wichtige Teil der deutschen Historie nicht in Vergessenheit gerät, hat Antenna Audio im Auftrag des Berliner Senats deshalb jetzt einen multimedialen GPS-Guide herausgebracht, der kürzlich von Bürgermeister Klaus Wowereit vorgestellt wurde.
Erhältlich ist der handgroße Taschencomputer an verschiedenen Gedenkorten der Stadt, wie dem Brandenburger Tor oder der Bernauer Straße. Von hier aus steuert das Gerät den geschichtsinteressierten Besucher in einer vierstündigen Tour via Satellitennavigation zu den früheren Brennpunkten, wie dem Checkpoint Charlie, der Niederkirchener Straße, der East Side Gallery oder dem Brandenburger Tor. Mittels der integrierten Karte, kann der Verlauf des Walls durch die Hauptstadt nachvollzogen werden, unterwegs lassen Videosequenzen, Erzählungen von Zeitzeugen und Bilder die Historie der geteilten Hauptstadt lebendig werden.
Für die Startphase des Projekts werden zunächst 500 Geräte an den Ausgabestellen von 8 bis 18 Uhr in den Sprachen deutsch und englisch bereit gehalten. Mit sechs Euro für vier Stunden ist der MauerGuide ein vergleichsweise günstiger Stadtführer, der sich ganz an die Wünsche seiner Träger anpasst. Wer den Mauerspaziergang auf zwei Tage verteilen möchte, bezahlt 15 Euro; für Schüler, Studenten und Behinderte gibt es wiederum vergünstigte Tarife.