Das UNESCO-Welterbekomitee hat im bahrainischen Manama den Naumburger Dom in die Welterbeliste aufgenommen. Nach Nominierungen des Doms mit seiner Kulturlandschaft in den Jahren 2015 und 2017 hat das neu zugeschnittene Nominierungsdossier in diesem Jahr zum Erfolg geführt. Der Naumburger Dom zählt zu den bedeutendsten Kathedralbauten des Hochmittelalters. Das Welterbekomitee würdigte mit seiner Entscheidung die künstlerischen Qualitäten des Doms, die Einblick in Kunst, Architektur und Technologie seiner Zeit geben. Der Naumburger Dom ist die 44. UNESCO-Welterbestätte in Deutschland.
Der Naumburger Dom wurde in der Zeit zwischen 1213 und etwa 1250 errichtet. Die spätromanisch-frühgotische Architektur der Kathedrale ist bis heute weitgehend unverändert geblieben. Der Innenraum des Doms wird durch zwei Lettner gegliedert. Die beiden Lettner, die im Osten und im Westen das Langhaus begrenzen, bilden hohe Trennwände zwischen dem für die feiernde Gemeinde bestimmten mittleren Teil des Doms und den beiden Chören, die einst der Geistlichkeit vorbehalten waren. Der westliche Chor mit dem Westlettner stellt in seiner Verbindung von Architektur, Plastik und Glasmalerei ein Meisterwerk menschlicher Schöpferkraft dar. Aus den Werken im Naumburger Dom ragen die zwölf überlebensgroßen Stifterfiguren des „Naumburger Meisters“ heraus, vor allem die Figur der Uta von Naumburg. (Unesco)