New York City ist zu Recht eine der bekanntesten Metropolen der Welt. Jeder kennt die belebten Plätze, die quirligen Straßen und die bekannten Attraktionen – selbst wenn man noch nie dort war. Unzählige in der Weltstadt gedrehte Kinofilme machen es möglich.
Nun präsentiert ein neuer Reiseführer die schönsten (Dreh-)Orte der Stadt, damit sich Kinofans aus aller Welt auf dem weltberühmten U-Bahn-Belüftungsschacht wie einst Marilyn Monroe den Rock um die Beine flattern lassen oder an demselben Tisch essen können, an dem Sally ihren täuschend echten Orgasmus hatte.
Auch heute noch gerät man beim Anblick der Schaufenster des Kult-Juweliers Tiffany’s ins Träumen, genau wie 1961 Holly Golightly (Audrey Hepburn) in Frühstück bei Tiffany’s. Zumindest was das Frühstück betrifft, muss es beim Träumen bleiben: keine der vier Etagen wartet mit einem Restaurant wie im Film auf.
Katz’s Delicatessen, das berühmte Restaurant aus Harry und Sally (1989), existiert aber tatsächlich – inklusive Frühstück. Um den richtigen Tisch zu finden, folgen Sie einfach der Beschilderung. Hier können Sie (nach vorheriger Reservierung) „das haben, was sie hatte.“
Kurz nach dem Essen entlässt Sally (Meg Ryan) ihren Mitfahrer Harry (Billy Crystal) am Washington Square Park – nicht ohne ihm vorher noch ein schönes Leben zu wünschen. Ebenfalls am Washington Square Park in Greenwich Village treffen sich David Shaw (Viggo Mortensen) und Steven Taylor zur Geldübergabe in Ein perfekter Mord (1998).
Ein perfektes Verkehrschaos hingegen findet man auf der Queensboro Bridge, deren massive Stahlkonstruktion seit 1909 Manhattan mit dem Stadtteil Queens verbindet. Auf dieser Brücke zwang beispielsweise Antiaggressionstrainer Buddy (Jack Nicholson) seinen Patienten Dave (Adam Sandler) in dem Film Die Wutprobe (2003) nach einer Vollbremsung mitten in der Rushhour dazu, „I feel pretty“ zum Besten zu geben. Auch der Hintergrund des Filmplakates des Klassikers Manhattan (1979) zeigt die berühmte Queensboro Bridge.
Marilyn Monroe ging im Jahr 1955 mit ihrer aufreizenden Abkühlung auf einem Belüftungsschacht in Das verflixte siebte Jahr in die Filmgeschichte ein. Ursprünglich wurde die Szene an der nordwestlichen Ecke Lexington Avenue und 52nd Street aufgenommen – weil der Rock im Studio aber einfach besser wehte, wurde der Auftritt noch einmal nachgedreht.
Bevor der kleine Jonah (Ross Malinger) seinen schlaflosen Vater Sam (Tom Hanks) mit der hübschen Annie (Meg Ryan) in Schlaflos in Seattle (1993) auf der Aussichtsplattform des Empire State Building verkuppeln möchte, setzt sich King Kong, der bekannteste Affe der Filmgeschichte, im Jahr 1933 auf dem Gebäude gegen Flugzeuge zur Wehr, bis er schließlich in die Tiefe stürzt.
Jedoch auch wenn weder Affe noch Gebäude in diesem Film echt sind, sollte das 380,75 Meter hohe Empire State Building ebenso wenig bei einem New York-Besuch fehlen wie der Times Square. Von dem wilden Treiben, welches die Schüler der High School of Performing Arts auf dem berühmtesten Platz der Stadt 1979 in Fame veranstalten, wäre sieben Jahre später auch Crocodile Dundee aus dem australischen Outback beeindruckt gewesen. Weniger turbulent zeigt sich derselbe Ort in Vanilla Sky (2001), als David Aames (Tom Cruise) über den menschenleeren Platz läuft.
Manchmal werden die Grenzen zwischen Fiktion und Realität verschleiert und Szenen und Bauwerke im Filmstudio nachempfunden. Was macht es da schon, dass man bei „Tiffany’s“ gar nicht frühstücken kann oder dass das Empire State Building bei King Kong ganz anders aussieht als im Original?