Das Museum für Schöne Künste Mons BAM zeigt vom 15. September 2018 bis 13. Januar 2019 die Ausstellung „Niki de Saint Phalle: „Hier ist alles möglich.“ Diese große Retrospektive schildert, wie Niki de Saint Phalles Fantasie und Sicht auf die Welt sie zu einer der wichtigsten Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts gemacht haben.
Innovative Avantgardistin
Nach Ausstellungen zu bedeutenden Künstlern wie Keith Haring (2009), Andy Warhol (2013) und „Van Gogh im Borinage. Geburt eines Künstlers“ im Rahmen des Kulturhauptstadtjahres 2015 setzt das BAM diesen Kurs mit einer dem Werk Niki de Saint Phalles gewidmeten Schau fort. Die innovative Avantgardistin Niki de Saint Phalle (1930-2002) hat über 50 Jahre hinweg ein komplexes und vielseitiges Werk geschaffen. Der Titel der Ausstellung „Hier ist alles möglich“ zitiert eine Äußerung der Künstlerin über ihren Tarotgarten in der Toskana. Genau so sah sie auch ihre künstlerische Karriere: als Suche nach unendlichen Möglichkeiten. Diese Vision bildet den roten Faden der Ausstellung.
Kampf für Gleichberechtigung
Niki de Saint Phalle wusste um den Nachteil, den sie als Frau in der von Männern beherrschten Kunstszene hatte – und sie kämpfte für ihre Gleichberechtigung. Sie hatte verstanden, dass sie sich dazu über das System hinwegsetzen und sich diesen männlichen Raum zu eigen machen musste. Also entwickelte sie einen freien künstlerischen Ansatz, der sich nicht auf Galerien und Museen beschränkte. Sie praktizierte Malerei, Bildhauerei, Performance und arbeitete mit anderen Künstlern zusammen und schuf Werke vor den Augen des Publikums, das sie zur Interaktion animierte – und das Medienecho war groß. Niki de Saint Phalle widmete sich außerdem großen Architektur-, Kino- und Theaterprojekten.
Die Ausstellung vermittelt einen Eindruck ihrer Kunst und der Vielseitigkeit ihres Werkes, was Stil und Materialien angeht. Sie beleuchtet außerdem Niki de Saint Phalles Vorliebe für soziopolitische Themen und Motive wie Wut, Gewalt, Teilhabe, Mythologie, Märchen und Weiblichkeit. Mit der Vielschichtigkeit ihres Werkes behauptete sich die Künstlerin wie nur wenige Frauen in einer Männerdomäne.