Bei Tourismusverantwortlichen und Umweltschützern auf den Kanaren schlug die Nachricht in der letzten Woche ein, wie eine Bome: die Spanische Regierung erteilte dem Energiekonzern Repsol YPF die Genehmigung, vor den Kanarischen Inseln nach Öl zu bohren. Zunächst zwar nur in Form von Probebohrungen, aber wie es im Erfolgsfall weitergehen wird, kann sich jeder denken. Die Tourismusbranche ist auf jeden Fall in höchster Alarmbereitschaft – die katastrophalen Folgen für Umwelt und Tourismus nach dem Untergang der Ölbohrplattform Deepwater Horizon im Golf von Mexiko im letzten Jahr sind noch allzu gegenwärtig – und hat bereits massive Proteste angekündigt.
Die Genehmigung für die Probeohrungen bezieht sich auf einen Streifen etwa 60 Kilometer vor den Küsten von Lanzarote und Fuerteventura. Der Mineralölkonzern Repsol vermutet dort in etwa 3.000 Metern Tiefe die größten Erdölvorkommen der spanischen Geschichte zu finden und bis zu 140.00 Barrel Öl am Tag fördern zu können, was etwa 10 Prozent des spanischen Gesamtbedarfs entsprechen würde. Eine solche Menge würde Spanien von Ölimporten etwas unabhängiger machen, denn derzeit deckt das Land seinen Bedarf an dem Rohstoff fast ausschließlich durch Einfuhren.
Bei diesen wirtschaftlichen Aussichten wiegelt die Spanische Regierung die Befürchtungen der Tourismusindustrie erst einmal ab und betont, Fremdenverkehr und Ölförderung würden sich nicht ausschließen. Außerdem könne die Inselgruppe dauerhaft nicht allein vom Tourismus existieren. Die Argumente von Umweltschützern, die auf die Katastrophe im Golf von Mexiko verweisen und der Tourismus-Industrie, die massive Rückgänge der Urlauberzahlen befürchtet, verhallen erst einmal ungehört.
Bis zum endgültigen Beginn von kommerziellen Bohrungen dürfte es wegen des langen Genehmigungsprozesses jedoch noch einige Jahre dauern. Wenn es dann trotz aller Proteste wirklich losgeht, werden die Politiker die Kritiker des Vorhabens so lange beschwichtigen, bis dann doch irgendwann die ersten Erdölklumpen an den wunderschönen Sandstränden der Kanarischen Inseln angespült werden….
ich selber verbringe viel zeit auf den kanarischen Inseln. Beliebt sind natürlich die Strände, vor allem auf Fuerteventura. Eine Öl-Katastrophe oder allein Öl an den Stränden wird für den Tourismus nicht besonders gut sein. Aber die kanarischen Inseln leben mehr und mehr vom Tourismus und so ist man natürlich nicht besonders begeistert von dem Vorhaben. Dazu muss man sagen, dass die Kanaren keinen Vorteil haben wenn vor den Inseln nach Öl gebohrt wird.
Wenn man aber ehrlich ist und sich mit dem Thema Öl beschäftigt, muss man leider davon ausgehen das die Menschen sich alles erdenkliche Öl holen…. Zu groß ist einfach der Bedarf nach dem „Braunen Gold“.
Lieben Gruss
Sabine
Die Oelknappheit und der steigende Verbrauch von Rohoel fuehrt dazu dass die Foerderstaetten immer neaher in Landnaehe sind und nicht von niemandem einsehbar in fernen Gewaessern. Jeder moechte halt im Urlaub sein persoenliches Paradies erleben, aber niemand moechte daheim auf sein geliebtes Auto verzichten…