Der Eiffelturm, eines der populärsten Sehenswürdigkeiten der Erde, bekommt einen Nebenbuhler: der französische Stararchitekt und diesjährige Pritzker-Preisträger Jean Nouvel errichtet im Pariser Büroviertel La Défense einen 301 Meter hohen Wolkenkratzer. „La Tour Signal“ soll bis zum Jahr 2015 fertig gestellt sein und als gemischtes Hochhaus auf einer Fläche von 140.000 Quadratmetern neben Wohnungen und Büros auch ein Hotel, Gärten und verschiedene Geschäfte beherbergen.
Der Entwurf, der sich gegen die Modelle prominenter Mitbewerber wie Daniel Libeskind oder Sir Norman Foster durchsetzte, erinnert an vier übereinander geschichtete, gigantische Bauklötze. Eine z. T. gläserne Fassade sorgt für Licht und gute Einblicke in das Innenleben des Bauwerks.
Der 600 Millionen Euro teure Nouvel-Turm soll den am Stadtrand gelegenen Distrikt La Défense, in dem rund 400.000 Menschen arbeiten, jedoch nur 20.000 wohnen, nicht nur architektonisch aufwerten, sondern den nach Geschäftsschluss menschenleeren Straßen auch neues Leben einhauchen.
Jean Nouvel, zu dessen bekanntesten Projekten z. B. das Institut du Monde Arabe und das Musée du Quai Branly in Paris, die Tour Agbar in Barcelona, das Kultur- und Kongresszentrum Luzern und der neue Louvre in Abu Dhabi gehören, pflegt gute Beziehungen zu Frankreichs Präsidenten Sarkozy, der das prestigeträchtige Unterfangen empfahl. Während Befürworter des Mammutbaus von einem neuen Eiffelturm sprechen, lehnen Gegner „La Tour Signal“ als gigantomanische Viagra-Architektur ab.