Der neue Trend in vielen europäischen Metropolen heißt Pub Crawl: Junge, trinkfreudige Touristen ziehen von Kneipe zu Kneipe und kippen sich fröhlich einen Drink nach dem anderen hinter die Binde. Eskortiert werden sie dabei von kundigen Reiseführern, die mit ihren Schützlingen im Schlepptau zielsicher die angesagtesten Läden der Stadt ansteuern. Auch in Berlin wird gemeinsam gesoffen, was das Zeug hält. Insgesamt drei Anbieter richten an verschiedenen Tagen der Woche organisierte Gruppenreisen durch die Lokale unserer Hauptstadt aus. Treffpunkt ist gegen 20 Uhr in Friedrichshain oder nahe des Hackeschen Marktes.
Das Reglement der in zahlreichen Reiseführern als Insider-Tipp beschriebenen Veranstaltung ist denkbar einfach: Für zehn bis zwölf Euro bekommen die aus aller Herren Länder stammenden, volljährigen Anwesenden ein Begrüßungsbier und freien VIP-Eintritt in den verschiedenen Kneipen und Clubs, die im Laufe des Abends aufgesucht werden. Während der Tour durch Untergrund- und Nobelbars wird außerdem immer wieder ein kleiner ‚Shot‘, etwas Hochprozentiges im Plastikbecher, gereicht. Alle anderen Drinks müssen selbst bezahlt werden. Erfreulicherweise sind die Berliner Kneipenwirte auf die überfallartigen Einmärsche der Pub Crawler eingestellt, so dass der Getränkeverkauf während des meist nur rund 45minütigen Aufenthaltes vergleichsweise zügig vonstatten geht.
Dabei geht es laut den Veranstaltern ganz und gar nicht um betreutes Kampfsaufen mit Ansage – vielmehr lernt man auf eine ganz besondere Art die Stadt und ihre Bewohner kennen. Interessenten, die bereits am Anfang einen sehr betrunkenen Eindruck erwecken, werden gar nicht erst mitgenommen.