Eigentlich sollte der aus dem Personenverkehr gezogene Ozeanriese Queen Elizabeth 2 als schwimmendes Hotel in Dubai seinen Lebensabend verbringen. Doch nun wirft der in die Jahre gekommene Luxus-Kreuzfahrer am Kap der Guten Hoffnung seinen Anker aus – dort soll das Schiff während der Fußball-Weltmeisterschaft 2010 als Gästehaus aushelfen.

Weil in Südafrika nicht ausreichend Hotelzimmer für die erwarteten Besuchermassen des sportlichen Groß-Ereignisses disponibel sind, borgt der Eigentümer des ausgemusterten, 40 Jahre alten Transatlantik-Dampfers, das zu der Investmentgruppe Dubai World zählende Nakheel-Unternehmen, die Queen Elizabeth 2 nun an den WM-Gastgeber aus. Die schwimmende Herberge wird für 18 Monate in Südafrika bleiben und vor allem rund um Kapstadt für reichlich neue Arbeits- und Ausbildungsplätze sorgen.

Laut dem südafrikanischen Tourismusminister Martinus van Schalkwyk werde die legendäre “QE 2“, einst der nahezu 300 Meter lange schwimmende Stolz der britischen Kreuzfahrtreederei Cunard, im Vorfeld der Fußball-Weltmeisterschaft eine Ausnahme bleiben. Weitere leerstehende Kreuzfahrtgiganten erhielten keine Genehmigung, als Hotels vor Südafrikas Küste zu ankern, um der Zimmerknappheit beizukommen. Damit verwahrte van Schalkwyk sich gegen die Vorstellung des Weltfußballverbandes FIFA, eine derartige Regelung könne die Probleme mit den fehlenden Unterkünften lösen. FIFA-Partner Match konnte die als notwendig angesehenen 55.000 Übernachtungsmöglichkeiten bislang noch nicht zusammensammeln – was nicht zuletzt an den nicht zu überwindenden Bedenken unzähliger Hotel- und Pensionseigentümer gegen die eisernen Bedingungen liegt.