Das Reisen in die weite Welt, fiel zwischen 1952 bis 1989, für viele DDR-Bürger fast komplett aus, zumindest von Ost- nach Westdeutschland. Natürlich stand auch ein durchkonstruiertes System von Sperranlagen den Menschen im Weg. Ohne die staatliche Genehmigung, von Ost- nach Westdeutschland einreisen zu dürfen, ging gar nichts. Das ist heute natürlich nicht mehr so, zum zwanzigjährigen Jubiläum des Mauerfalls legen Reiseanbieter ihre einstigen Angebote neu auf.
Anfang der 1990er, nach der Wende, brach bei den ehemaligen DDR-Bürgern das Reisefieber aus. Es musste einiges nachgeholt werden. Als die D-Mark noch nicht das offizielle Zahlungsmittel im Osten war, galt ein Umtauschkurs von 1:3. Tagesausflüge und Reisen kosteten somit das Dreifache vom Westpreis, doch das war es den „DDR-Mitbürgern“ wert. Der Reiseanbieter „Studiosus“ machte sich den Wunsch nach neuen Reiseabenteuern zu Nutzen. Spezielle Reiseangebote für die ehemaligen Bürger der DDR wurden ersonnen. Das Ganze stand unter dem Motto, den Westen näher kennen zu lernen. Es wurden Reisen nach Westdeutschland und natürlich im größeren Rahmen nach Westeuropa organisiert.
Besonders die Berge reizten die Menschen vom Flachland. Jahrelang durfte nur im Osten Urlaub gemach werden, jetzt sollte es endlich in den Süden gehen. Bei Hirschberg ging es damals auf der A 9 in das Voralpenland. Ein Angebot von Studiosus, war eine fünftägige Reise nach Bayern.
In diesem Jahr, zum zwanzigjährigen Jubiläum des Mauerfalls, wird die Nostalgiereise wieder angeboten. Die damalige Ausschreibung pries den „modernen und bequemen Fernreisebusse aus der BRD, mit guter Ventilation“ und die Möglichkeit „in der BRD auszusteigen, um vielleicht Verwandte zu besuchen“. Für heutige Reisende steht nicht im Vordergrund, etwas Unbekanntes kennen zu lernen. Im Mittelpunkt stehen ausruhen und entspannen, in gemütlicher Atmosphäre. Damals kostete eine Reise von der DDR nach Bayern 375 DM, heute sind es stolze 495 Euro.