In Xanten geht ein römischer Lastensegler auf Jungfernfahrt: Der im Archäologischen Park Xanten (APX) entstandene originale Nachbau eines spätantiken Schiffs soll so auf seine Funktionsfähigkeit geprüft werden. Die rund 18 Meter lange und fast vier Meter breite Minerva Tritonia ist fast ausschließlich in Handarbeit gebaut worden, jeder der rund 3000 Eisennägel ist handgeschmiedet. Bei der Testfahrt auf der Xantener Südsee kann nun erstmals der über zehn Meter hohe Mast aufgestellt, und das 56 Quadratmeter große Segel gehisst werden.
Seit 2016 ist im APX an dem Segelschiff gearbeitet worden. Nach der Rekonstruktion eines Lastkahns und zwei Einbäumen ist es das vierte und größte Schiff aus der Werft des Archäologischen Parks. Zu den Hauptakteuren des Schiffbau-Teams zählen Jugendliche mit Behinderung, die in Langzeitpraktika traditionelles Holzhandwerk erlernen.
Nach verschiedenen Versuchsfahrten bei unterschiedlichen Windstärken wird das Schiff wieder in den Archäologischen Park Xanten zurückgebracht und kann dort besichtigt werden. Die römische Flotte wächst unterdessen weiter, die Vorbereitungen für das fünfte Schiff laufen bereits: Quintus Tricensimanus, ein militärisches Ruderschiff zur Überwachung der Rheingrenze, ist in Planung.
Seit 2014 Jahr werden in der Werft im LVR-Archäologischen Park Xanten römische Schiffe originalgetreu nachgebaut. Der Schiffsbau ist für die Gäste des Parks live mitzuerleben und wird während der Sommermonate durch Aktionen zum Mitmachen zusätzlich belebt.