Deutsche Touristen können sich an der türkischen Riviera nicht mehr beinahe wie zu Hause fühlen: die Russen haben in diesem Jahr erstmals zahlenmäßig die Vorherrschaft übernommen. Bisher konnten Deutsche fast voraussetzen, in und um Antalya in ihrer Muttersprache willkommen geheißen zu werden. Jedoch diese Zeiten sind vorbei, denn Hoteliers und Gastronomen stellen sich auf das neue Klientel ein – und lernen Russisch.
Trotzdem reagierte eine deutsche Familie erstaunt, als die Kinderbetreuer im „Mini-Club“ ihres Hotels nicht wie vermutet Deutsch, sondern nur Russisch sprachen – und forderte ihr Geld zurück.
In zweiter Instanz wies das Landgericht Frankfurt die Klage der Urlauber ab (AZ 2-24 S 258/07), da in einem internationalen Hotel niemand damit rechnen könne, dass der Nachwuchs auf Deutsch betreut werde. Schließlich seien auch Kinder anderer Nationalitäten dort einquartiert und niemand könne von den Betreuern verlangen, alle erdenklichen Mundarten zu beherrschen. Außerdem habe der Reiseveranstalter mit keinem Wort auf die Sprache im Hotelkindergarten hingewiesen.