Papst Benedikt XVI. weiht im November Gaudís Meisterwerk
Sie ist eine der berühmtesten unvollendeten Bauwerke der heutigen Zeit und steht mit ihrer langen Bauzeit ganz in der Tradition großer Kirchen und Kathedralen: die Sagrada Família in Barcelona. Das auffällige Gotteshaus mit seinen geplanten über 18 Türmen lockt alljährlich über zwei Millionen Touristen aus aller Welt an und gehört als eines der Meisterwerke Antoni Gaudís zum Unesco-Weltkulturerbe. Im Herbst dieses Jahres will Papst Benedikt XVI. den Altar der Votivkirche, deren Bau ausschließlich aus Spenden finanziert wird, weihen und damit den ersten Gottesdienst nach über 120 Jahren in der Basilika zelebrieren.
Die Grundsteinlegung für die Sagrada Família erfolgte im Jahr 1882. Bereits ein Jahr nach Baubeginn wurde der Universalkünstler Antoni Gaudí zum verantwortlichen Architekten bestimmt und formte aus dem schlichten Historismusbau ein elegantes und extravagantes Bauwerk des Moderisme, das sich in Linienführung und Raumaufteilung an der Gotik orientiert.
Auch am 7. November 2010, wenn der Heilige Vater zur Weihe in der katalonischen Hauptstadt eintrifft, wird die Sagrada Família längst nicht vollendet sein. Gegenwärtig stehen erst acht der insgesamt 18 Türme. Mit Fertigstellung eines Großteils der Säulen im Mittelschiff, entsteht jedoch erstmals ein geschlossener Messraum. Auch der Bau von Krypta und Apsis ist abgeschlossen, so dass nach Papst Benedikts Besuch die Bewohner Barcelonas regelmäßig Gottesdienst in ihrem wohl berühmtesten Wahrzeichen feiern können.