Oberhalb der kleinen rumänischen Ortschaft Bran in Siebenbürgen thront die sagenumwobene Burg Bran, besser bekannt als Schloss Dracula. Obwohl man davon ausgeht, dass der grausame Vlad III. Drǎculea, Wojwode des Fürstentums Walachei und Inspirationsquelle für Bram Stokers legendären Schauerroman, niemals einen Fuß in die mittelalterliche Festung gesetzt hat, stellt sie einen schauderhaften Touristenmagneten dar.
Seit seiner Gründung im Jahr 1377 als Zoll- und Grenzburg zwischen Transsylvanien und der Walachei blickt Schloss Bran auf eine lange und wechselvolle Geschichte mit Belagerungen, Eroberungen und Kämpfen zurück. Im Mai 2006 schließlich wurde das Herrschaftsgebäude an Dominic von Habsburg, dem rechtmäßigen Erben der Habsburg-Königin und einstigen Burgbesitzerin Maria, überantwortet.
Der in New York lebende Architekt zog einen Umzug in das zugige Gemäuer nicht in Erwägung, sondern versuchte postwendend, es für 60 Millionen Euro an die rumänische Regierung zu verkaufen – vergeblich, denn der Staat schätzt den Wert nur auf rund 25 Millionen Euro. Da der Rückgabevertrag jedoch ein dreijähriges Vorkaufsrecht für die Regierung vorschreibt, die sich selbstverständlich die touristischen Einnahmen nicht entgehen lassen will, haben die beiden Parteien noch bis Mai 2009 Zeit, zu einer Einigung zu gelangen.
Andernfalls kann jeder finanzkräftige Dracula-Bewunderer und Vampirfreund zuschlagen: die imposante Luxusimmobilie steht dann öffentlich zum Verkauf.