Galt der Italienurlaub einst als Symbol für Freiheit, existieren heute die bizarrsten Vorschriften und Verbote. Ob Tauben füttern oder abendliches Sitzen auf der Parkbank – zum Schutz der Touristen, der Umwelt und natürlich der öffentlichen Sicherheit fährt Ministerpräsident Silvio Berlusconi starke Geschütze auf.
Verstöße werden mit z. T. saftigen Geldstrafen geahndet. So müssen beispielsweise überhitzte Urlauber für eine Siesta in einer Grünanlage in Viareggio rund fünfmal soviel wie für ihr Hotelzimmer entrichten: Füße auf die Parkbank legen belastet das Konto mit 500 Euro. Noch kostspieliger wird das Tragen gefälschter Sonnenbrillen in Jesolo – die „aktive Teilnahme am Schwarzhandel“ kann bis zu 1.000 Euro verschlingen. Motorisiert und ohne Sondererlaubnis durch die Wälder der Emilia-Romagna zu cruisen kostet sogar gleich zehnmal soviel. Das ist selbst in Italien absoluter Rekord.
Auch zuviel Romantik kann teuer werden: in Eboli im süditalienischen Kampanien muss man für allzu intime Küsse im Auto bis zu 500 Euro berappen. Genauso hoch sind die Unkosten, wenn man im toskanischen Lucca oder auf dem Markusplatz in Venedig öffentlich die Tauben füttert.
Vergleichsweise billig kommt man dagegen auf Capri oder in Positano davon: wer sich hier mit zu lautem Absatzgeklapper der Schuhe in den Straßen erwischen lässt, blättert 50 Euro hin. Mit 50 Euro Bußgeld ebenfalls ein wahres Schnäppchen ist das Essen und Trinken an den historischen Stätten Roms.
In Voghera in der Lombardei ist es nicht gestattet, dass abends mehr als drei Personen gemeinsam auf öffentlichen Bänken Platz nehmen. Und das ist noch großzügig: im piemontesischen Novara dürfen höchstens zwei Menschen zu später Stunde zusammen in den Park gehen – um laute Saufgelage zu vermeiden.
Dass Italiens Regierung schon länger rigoros gegen öffentliches Betteln, fliegende Händler und Prostitution auf den Straßen vorgeht, ist nichts Neues. Seit Berlusconi seinen Bürgermeistern aber eine gesetzliche „Super-Power“ übertragen hat, füllen immer mehr und absonderlichere Regeln im „Sommer der Verbote“ die italienischen Bußgeltkataloge. Ist ja auch eine ideale Einnahmequelle.
Kaum zu glauben, dass Deutsche Staatsbuerger sich ueber Regeln gedanken machen! Auch in Italien haben wir Regeln, und endlich werden Exempel gestellt, damit diese auch verfolgt werden. Ja, ist wohl aus mit dem Billigurlaub und grossen Anspruechen! Auch wir in Italien arbeiten um Geld zu verdienen und unser Leben selbst zu bestreiten, denn die Sozialhilfen wie in Deutschland gibt’s hier nicht so ueberschwenglich. Italien ist immer noch ein Land der Qualitaet und der Spezialitaeten, das werden wir auch so weiterhalten, sonst koennte man ja dann nach Nordafrika fahren….Wer Gast in einem Land ist, wird freundlichst gebeten sich nach den Landesregeln zu richten. Wenn ich nach Deutschland fahre tu ich das ja auch. Liebe Gruesse aus Capri, Cecilia Barbara Walch