Es gibt viele Rankings und Studien, die messen, welches Land in welchen Bereichen den meisten Erfolg hat. Im Gegensatz dazu beschäftigt sich der Good Country Index damit, wie viel die einzelnen Länder zum Gesamtwohl der Menschheit beitragen. Mit anderen Worten: Was tun sie? Setzen sie sich für eine positive globale Entwicklung des Planeten und aller seiner Bewohner ein? Blicken sie über die eigenen Landesgrenzen hinaus? Damit misst der Good Country Index also nicht etwa die Lebensqualität oder den Wohlstand eines Landes, sondern den Beitrag zur gemeinschaftlichen Wohlfahrt im Verhältnis zum jeweiligen Bruttoinlandsprodukt.
Der Index wird alle zwei Jahre aktualisiert. Seit der Gründung 2014 sind fünf Versionen der Auswertung erschienen. Wie schon in der ersten und vierten Auflage belegt Schweden 2022 wieder Platz eins. Auch Dänemark und Deutschland haben es zum zweiten Mal in Folge aufs Siegertreppchen geschafft.
Der Index setzt sich aus sieben Kategorien zusammen: Wissenschaft und Technologie; Kultur; internationaler Frieden und Sicherheit; Weltordnung; Planet und Klima; Wohlstand und Gleichheit sowie Gesundheit und Wohlbefinden. Die Platzierung eines Landes in der jeweiligen Kategorie basiert auf seinem Abschneiden in fünf untergeordneten Indikatoren. Insgesamt werden die Länder also im Hinblick auf 35 Indikatoren verglichen. Die enormen Datensätze, die diesen zugrunde liegen, stammen größtenteils von den Vereinten Nationen. Weil die Auswertung solch komplexer Informationen zu fast 200 Ländern seine Zeit braucht, vergehen zwischen der Erhebung der Daten und der Veröffentlichung der Ergebnisse üblicherweise zwei bis drei Jahre.
Schwedens Stärken liegen vor allem in den Bereichen „Wohlstand & Gleichheit“ (offener Handel, geringes Geldwäscherisiko und verhältnismäßig viele UN-Freiwillige im Ausland), „Planet & Klima“ sowie „Gesundheit & Wohlbefinden“ (durch die Finanzierung von Nahrungsmittelhilfe und einen großzügigen Arzneimittelexport). „Schweden ist das erste Land, das es mehrfach an die Spitze geschafft hat“, heißt es im Report, der das aktuelle Ranking erläutert. „Und auch sonst war es unter den Top 6. Wenn man bedenkt, welche Schwankungen es im Good Country Index gibt, hat es wirklich etwas zu bedeuten, wenn ein Land mehrmals so gut abschneidet. Ausgehend von den verfügbaren Daten leistet Schweden – in Relation zu seiner wirtschaftlichen Größe – wirklich mehr für die Welt fernab der eigenen Grenzen als jedes andere Land.“ (FVA Schweden)