Es gibt Dinge, die selbst die von sich überzeugten Amerikaner an sich nicht leiden können: darunter fällt auch der Ruf ihrer Hauptstadt Washington D.C., der es, laut den amerikanischen Entscheidungsträgern, eindeutig an romantischen Charme fehlt. Dadurch verliert die amerikanische Metropole alljährlich hunderttausende Besucher. Dabei ist es nicht so, dass es Washington D.C: an Touristen mangeln würde, denn jedes Jahr kommen rund 15 Millionen Besucher in die Stadt. Hintergrund für den Besuch der Touristen ist allerdings nicht das romantische Flair, sondern die Kultur der Stadt: so gehören das weiße Haus, China Town oder das John F.Kennedy Center zu den beliebtesten Zielen der Touristen aus In- und Ausland. So liegt die Stadt als kulturelles Reiseziel auf dem ersten Platz der touristischen Besuchergunst.

Allerdings landete Washington D.C: bei einer Umfrage nach den romantischsten Ausflugszielen in den USA auf dem vorletzten Platz. Dem negativen Image der Stadt soll nun Ruth Westheimer Abhilfe schaffen. Die 81jährige Sexualtherapeutin schrieb mehr als dreißig Sachbücher über das Thema Sexualität und soll als Ehrenministerin 28 Tage lang den Dialog mit den Besuchern der amerikanischen Hauptstadt suchen. Auf der Internetseite www.datenightsdc.org soll Westheimer Touristen aus In- und Ausland über die erotischen Seiten der Stadt informieren. Westheimer ist Deutsch-Amerikanerin und unter anderem für ihr offenes Mundwerk bekannt. Allerdings zielen ihre ersten Tipps zur erotischen Aufpolierung Washingtons auf die kulturellen Highlights der Stadt ab: so empfiehlt die Tochter jüdisch-orthodoxer Eltern  einen Ausflug ins Museum, da man dort nicht auf „Stubenhocker“ treffen würde.