Das die neuesten Technologien, Comics oder Videospiel aus Japan kommen ist hinlänglich bekannt, dass die Asiaten nun aber auch Vorreiter beim Thema Heiraten sind, war so nicht zu erwarten. Allerdings sei zu erwähnen, dass es sich weniger um eine Revolution bei der Form der Eheschließung handelt, sondern vielmehr um eine Infragestellung der Tatsache, dass zu einer Hochzeit zwei menschliche Lebewesen gehören.
In Japan gab es nun die erste Eheschließung zwischen Mensch und Kuschel-Kissen: der 28jährige Koreaner Lee Jin-Gyu heiratete seine Fate Testarossa. Diese ist eine Dakimakura, also eines Kissens in Lebensgröße, welches zudem die Gesichtszüge einer japanischen Comic-Figur trägt. In der japanischen Hauptstadt Tokio gab ein Priester Lee Jin-Gyu und seiner Angebeteten den Segen für den heiligen Bund der Ehe. Der Koreaner zeigt sich überglücklich über die Trauung und ließ auch in den vorangegangenen Wochen keinen Zweifel an seiner Liebe aufkommen: dort begleitete ein TV-Team ihn und Fate Testarossa beim Spaziergang im Park, auf der Kirmes oder im Restaurant.
Wenn es um den Titel „das Land der unbegrenzten Möglichkeiten“ geht scheint Japan den großen USA langsam den Rang abzulaufen, denn bereits im November 2009 kam es zu einer ähnlich ungewöhnlichen Trauung: damals gab Taichi Takashita der Nintendo-Figur Nene Anegasaki das „Ja-Wort“. Die Trauung fand im Technik Institut in Tokio statt und wurde live im Internet übertragen, zu der der Bräutigam seine Herzensdame in Form eines Abbildes auf seinem mobilen Nintendo mitbrachte. Obwohl beider Trauungen unter Aufsicht eines „echten“ Pfarrers und realen Gästen stattfanden, ist die Ehe aber nicht offiziell anerkannt.