Schon seit Juli dieses Jahres müssen deutsche, österreichische und schweizerische Reiseagenturen der Lufthansa für jedes verkaufte Flugticket 4,90 Euro hinblättern, um die Vertriebskosten der Fluggesellschaft zu verringern. Bisher wurden die Mehrkosten nicht an die Kunden weitergegeben – das könnte ab Februar 2009 zum Unmut zahlloser Vielflieger und Unternehmen anders werden.
Das meistgenutzte Reservierungssystem Amadeus hat die zusätzlichen finanziellen Aufwendungen bis jetzt selbst getragen, um keine Marktanteile einzubüßen. Nun will Amadeus die Kosten aber auf die Reisebüros abschieben, die sie wiederum direkt an den Verbraucher weitergeben können.
Die Verstimmung um die angehobenen Buchungsgebühren betrifft vor allem große Firmen: durch die neue Gebühr entstehen deutschen Unternehmen, die über eigene Reisestellen und –büros buchen, geschätzte Unkosten im dreistelligen Millionenbereich. Daher fordert der Geschäftsreiseverband VDR die Lufthansa auf, ihr Konzept noch einmal zu überarbeiten und appelliert an die großen Reiseagenturketten, die Verträge mit der Fluggesellschaft zu verwerfen.
Zumindest müssen private Kunden, die ihre Tickets über das Lufthansa-Callcenter oder über das Internet reservieren, mit keinen Mehrkosten rechnen.
Passagiere können ihre Flüge aber auch über die Konkurrenz-Systeme Worldspan, Galileo oder Sabre buchen – ganz ohne Aufpreis, da sich die Anbieter bereits mit der Lufthansa verständigt haben.