Das Ringen gegen die Zeit ist verloren: die Rettungskräfte haben die Suche nach den acht Bergsteigern, die gestern in der Region bei Chamonix von einer Lawine am Mont Blanc-Massiv verschüttet wurden, aufgegeben. Die Einsatzmannschaften konnten nur noch zwei Rucksäcke, ein Lawinenalarmgerät und einen Schuh aufspüren und gehen davon aus, dass die vermissten drei schweizerischen und fünf österreichischen Sportler bei dem verheerendsten Unglück in den Alpen seit zehn Jahren in bis zu 1.500 Meter Tiefe gerissen wurden. Laut französischer Innenministerin Michèle Alliot-Marie bestehen keinerlei Chancen mehr, die Männer lebend zu bergen.
Ausgelöst wurde die Katastrophe, nachdem sich in der Nacht zum Sonntag am Mont Blanc du Tacul ein rund 200 Meter breiter Teil des Gletschereises ablöste und auf einen Abschnitt des Berges niederschlug, der häufig von Bergsteigern für den Gipfelaufstieg genutzt wird.
Sieben weitere Mitglieder der Bergsteigergruppe wurden nach dem Unglück, das sich in einer Höhe von 3.600 Metern abgespielt hat, im Krankenhaus behandelt. Die Überlebenden sprechen von einer riesigen Wand aus Eis, die auf sie zuraste und sie mitriss.
Nachtrag 26.8.
Wie eine Polizeisprecherin nun mitteilte, befanden sich unter den acht Todesopfern des Lawinenunglücks wahrscheinlich auch vier Deutsche und nicht, wie ursprünglich angenommen, ausschließlich Österreicher und Schweizer.