Wer derzeit mit dem Zug nach Sylt reisen möchte, muss sich auf zum Teil erhebliche Verzögerungen einstellen. Seit Monaten streiten sich die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer und die Nord-Ostsee-Bahn (NOB), die regelmäßig das Festland mit der Insel verbindet, um den Abschluss eines bundeseinheitlichen Rahmentarifvertrags für alle Lokführer. Einen solchen Rahmentarifvertrag fordert die GDL, die NOB akzeptiert diesen nicht. In der Folge wird die NOB mittlerweile seit Wochen bestreikt – mit zum Teil fatalen Folgen für Urlauber, Insulaner und Pendler, die auf dem Festland leben und auf der Insel arbeiten.
Den Tourismusbetrieben fehlen durch die Streiks bereits jetzt erhebliche Einnahmen. Nach einem Bericht des Hamburger Abendblatt bleiben Tagestouristen mittlerweile fast völlig aus – zu groß ist die Gefahr, den Ausflug nach Sylt vor allem mit Wartezeiten auf irgendwelchen Bahnhöfen zu verbringen. Auch die etwa 7.000 Pendler nach Sylt kommen derzeit regelmäßig zu spät zur Arbeit, weil die Züge nicht verkehren. Eine Katastrophe für die Vermieter von Ferienwohnungen und Hotels, die auf die vielen Reinigungskräfte vom Festland angewiesen sind. Viele Zimmer können nicht rechtzeitig gereinigt werden. Aber auch Gastronomen und Einzelhändlern fehlen die Mitarbeiter. Selbst Schüler, die aufs Festland pendeln leiden unter dem Chaos und erst kürzlich protestierten die Bewohner eines Altenheims über die regelmäßig verspäteten Pflegekräfte.
Die Positionen scheinen im Augenblick mehr als festgefahren zu sein. Die GDL will an den Verhandlungstisch zurückkehren, wenn die NOB eine Vereinbarung über eine Schlichtung unterschreibt, die NOB will dagegen nur ohne Vorbedingungen weiterverhandeln. Um noch weiteren finanzielle Schaden für die Insel zu vermeiden, hat Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Jost de Jager die Parteien dennoch aufgefordert, ihre Gespräche wieder aufzunehmen. Man kann nur hoffen, dass sie das im Interesse aller Beteiligten – vor allem der Reisenden, auf deren Rücken der Streit ausgetragen wird, endlich tun und auch zu einer Lösung kommen.
Waren müssen solche Streitigkeiten immer auf dem Rücken der Bahnnutzer ausgetragen werden? und trotzdem: auf nach Sylt!
Sylt leidet unter bahn streik einfach mit dem bus fahren und in sylt ihren spaß habennnnnn