Wenn sich in Europa Körpertätowierungen auch wachsender Beliebtheit erfreuen, so findet diese Entwicklung in Japan wenig Anklang. Hier werden nämlich vor allem großflächige Tätowierungen mit den Schlägertypen der Yakuza und damit dem organisierten Verbrechen assoziiert. Dies ist auf die Edo-Zeit zurückzuführen, als ab ca. 1600 verurteilte Verbrecher zuweilen tätowiert wurden, um sie gleich als solche zu erkennen. Randgruppen fingen dann an, sich selbst zu tätowieren, wobei die Vorlagen teilweise den Motiven der traditionellen Holzschnitte entstammten. US-amerikanische Soldaten, die nach dem Zweiten Weltkrieg Japan besetzten, waren von den Körperbildern so fasziniert, dass die Technik in die USA exportiert wurde.

Die in den letzten Jahren seitens der japanischen Regierung verstärkt geführten Kampagnen gegen Korruption und organisierte Kriminalität haben zur Folge, dass fast in jedem öffentlichen Bad oder auch in den Wellness-Bereichen der Hotels der Zutritt mit Tätowierungen formell untersagt ist, und das gilt auch für das kleinste Tattoo am Fußknöchel oder am Unterarm. Das sollte Japanreisende eigentlich nicht treffen, aber Touristen sei es empfohlen, ihre Tätowierungen zu verdecken, sei es mit einem Pflaster oder einer Klebekompresse gegen Muskelverspannungen, die es überall in den Drogerien zu kaufen gibt. (JNTO)