Eine Fußballweltmeisterschaft ist die größte und bekannteste Sportveranstaltung auf dem Globus und garantiert dem austragenden Land zumeist nicht nur einen Wettbewerb der Extraklasse, sondern auch internationale Aufmerksamkeit und einen verstärkten Tourismus. Aus diesem Grund zeigte sich auch ganz Südafrika enthusiastisch, als das Land als Gastgeber für die erste WM auf dem afrikanischen Kontinent ausgewählt wurde.

Der Turnierveranstalter spekulierte mit knapp einer halben Millionen Fans und Touristen die im Zuge der Weltmeisterschaft 2010 das Land an der Südspitze Afrikas besuchen. Diese Erwartungen mussten nun deutlich nach unten korrigiert werden: 2,5 Millionen der insgesamt drei Millionen WM-Tickets setzte die Fifa bisher ab, nur 38 Prozent des Kontingents gehen an Ausländer. Südafrika rechnet nun nur noch mit rund 300.000 Gästen, die zum Turnier aus dem Ausland anreisen. Besonders hart trifft es auch die anderen Länder auf dem afrikanischen Kontinent, an die nur ein Bruchteil der Karten geht.

Zudem sind die günstigsten Tickets (ab 14 Euro) den Südafrikanern vorbehalten, während Fans aus dem Ausland mindestens 65 Euro für eine Karte zahlen müssen. Wenn am 11.Juni der Anpfiff ertönt, werden wohl nicht nur beim Eröffnungsspiel zwischen Südafrika und Mexiko, mehr südafrikanische als ausländische Fans im Stadion sein.