Tutanchamun – schon der Name lässt das Herz aller Alterums- und Ägyptenfans höher schlagen. Die Mumie des berühmtesten ägyptischen Pharaos wurde nun erstmals nach über 3500 Jahren auf Bestreben der ägyptischen Verwaltung der Königsgräber dauerhaft enthüllt. Künftig ist das Antlitz des jungen Herrschern – über dessen frühen Tod noch gerätselt wird – im Tal der Könige in einer Spezialvitrine öffentlich sichtbar.
Genau 85 Jahre nach der sensationellen Entdeckung des Tutanchamun-Grabs durch den Briten Howard Carter, wurde gestern in Luxor die goldenen Totenmaske vom Gesicht des legendären Pharaos genommen. Nun sollen seine sterblichen Überreste anstatt in seinem Sarkophag in einer Plexiglasvitrine ruhen, die sie vor Keimen und schädlichen Umwelteinflüssen schützen soll. Aufgrund des schlechten Zustandes der Mumie hatte man bereits vor zwei Jahren mit der Restaurierung des einbalsamierten Körpers begonnen. Mustafa Wasari, der Direktor der Gräberverwaltung, macht den Entdecker Carter für den schlechten Zustand der Mumie verantwortlich. Er hatte den Sarkophag 1925 geöffnet, die Überreste des Pharaos aufgeschnitten und mit einem scharfen Messer die Totenmaske entfernt.
Die enthüllte Mumie des Tutanchamuns ist nun in ihrem Grab im Tal der Könige bei Luxor öffentlich ausgestellt. Gerätselt wird weiterhin über die Todesursache des Herrschers, der nur 18 Jahre alt wurde. Nachdem man früher von einem gewaltsamen Ableben durch einen Schlag auf den Nacken ausging, tendiert man heute eher zu der Hypothese der junge König sei durch eine Beinverletzung eines natürlichen Todes gestorben. Mit dem Ableben von Tutanchamun endet auch die Periode der 18. Herrscherdynastie. Die Faszination, die der Pharao ausübt, ist jedoch ungebrochen. In London startet am 15. November die Ausstellung „Tutanchamun und das Goldene Zeitalter der Pharaonen„, die bereits jetzt bis Ende des Jahres so gut wie ausverkauft ist.