Herzlichen Glückwunsch Ulm. Bisher war uns die schöne Stadt an der Donau vor allem durch ihren kulturellen Reichtum und ihre vielen Sehenswürdigkeiten bekannt. Das Ulmer Münster, seit vielen Jahrhunderten das Wahrzeichen der Stadt, die verschiedenen Kirchen und Klöster, die Altstadt, das Rathaus, das Fischviertel, das große Freizeitangebot sind nur einige der Eindrücke, die den Besuchern der Stadt lange in Erinnerung bleiben.
Jetzt können sich die Ulmer Bürger – und natürlich auch deren Besucher – über eine weitere bemerkenswerte Auszeichnung freuen. Im Rahmen einer großen Studie, die die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) für die Gesundheitszeitschrift Healty Living durchführte, haben die Wissenschaftler herausgefunden, daß Ulm derzeit die sauberste Stadt Deutschlands ist.
Aus einer riesigen Datenmenge – nach Angaben der Wissenschaftler sogar die umfassendste Datensammlung zu diesem Thema, die es je gab – wurde für über 80 deutsche Städte ein detaillierter Gesundheitsatlas erstellt. Basis der Untersuchung waren öffentlich zugängliche Statitiken zur Gesundheit sowie Befragungen der Bevölkerung zur medizinischen Versorgung und gesunden Einkaufsmöglichkeiten.
Eine genaue Analyse der Lebensumstände in einzelnen Städten macht in der Tat Sinn denn es lassen sich zwischen einzelnen Städten auch objektiv erhebliche Unterschiede feststellen, die zum Wohlbefinden, der Gesundheit oder sogar zu einem längeren Leben führen können. Nach Aussage des Chefredakteurs der Healthy Living, hat zum Beispiel ein heute in Saarbrücken geborenes Mädchen eine um 2,6 Jahre geringere Lebenserwartung als eine Neugeborene in Stuttgart.
Nach Auswertung aller Ergebnisse landete die Stadt Ulm auf dem ersten Platz als gesündeste Stadt Deutschlands, gefolgt von Erlangen, Heidelberg und Bonn. Die hintersten Plätze belegten die Städte Duisburg, Halle, Gelsenkirchen und Herne. Damit sich keine Stadt auf ihren Lorbeeren ausruhen kann und derzeit schlechter platzierte Städte zukünftig besser abschneiden können, soll die Auszeichnung „gesündeste Stadt Deutschlands“ zukünftig jedes Jahr neu vergeben werden.
Da hoffen wir doch mal, daß das ein Ansporn für alle Stadtverantwortlichen ist. Denn wer möchte nicht auch in einer ganz besonders gesunden Stadt leben.
Kaum werden solche Studien mal veröffentlicht, da werden sie von denen, die nicht ganz vorne stehen, schon wieder auf ihre Seriösität angezweifelt. In Lübeck (Platz 65) motzt der Wirtschaftssenator laut Lübecker Nachrichten („die Studie ist nicht sehr aussagekräftig“ und zu großen Teilen „absolut falsch“) und auch die Hamburger Gesundheitsbehörde, die sich immerhin über einen Platz im oberen Drittel freut, hat an der Seriösität einzelner Gesundheitsdaten „erheliche Zweifel“ (lt. Hamburger Abendblatt).
Was die Verantwortlichen wohl gesagt oder geschrieben hätten, wenn sie nach der Studie die Plätze 1 und 2 belegt hätten…?