Bereits kurz nach ihrem Amtsantritt sorgt die neue Regierung der Balearen unter Ministerpräsident Francesc Antich für klare Ansagen. Da eine intakte Landschaft die wichtigste Einnahmequelle der spanischen Inselgruppe sei, will sie per Eildekret einen Baustopp für besonders bedrohte Gebiete Mallorcas und Ibizas durchsetzen. Vor allem Erschließungen, die allein der Errichtung neuer Golfplätze dienen, soll es künftig nicht mehr geben.
Laut Berichten der spanischen Zeitung „El Pais“ soll der Baustopp auch für Gebiete gelten, die bereits zur Bebauung freigegeben wurden, wie ein Feuchtgebiet auf Ibiza, eine unbesiedelte mallorquinische Bucht und die Gegend um das -bereits im Vorfeld heftig umstrittene- Krankenhaus Son Espasses in Palma. Damit würden Bauvorhaben in Höhe mehrerer Milliarden Euro auf den Balearen der Riegel vorgeschoben.
Das Dekret dürfte auf Sympathien bei den Einheimischen stoßen. Bereits im März gingen im Rahmen der größten Demonstration Mallorcas 50 000 Menschen auf die Straße, um gegen die Umweltzerstörung auf der Insel zu protestieren. Um einen Ausgleich für die heimische Baubranche zu schaffen, plant Antich die Errichtung von Sozialwohnungen, denn im Gegensatz zu den Hotelgästen, finden die Einwohner auf ihrer Insel nur wenig Wohnraum.