Der Amazonas Regenwald in Südamerika oder auf Borneo: beide Gebiete gehören zu den schönsten Wäldern und letzten natürlichen Rückzugsräumen für besonders bedrohte Arten. Die feuchten Waldgebiete tragen einen wichtigen Teil zum ökologischen Gleichgewicht auf dem Globus bei und bergen noch so manch unerforschtes Geheimnis im dichten Dickicht aus Bäumen, Blättern, Sträuchern, Sümpfen und Flüssen. Trotz der großen Bedeutung der Regenwälder schrumpfen sie täglich: zumeist wird die Schaffung neuer Flächen für die Landwirtschaft als Grund vorgeschoben, wobei dies in den meisten Fällen mehr wie ein billiger Vorwand wirkt.
Schutzmaßnahmen greifen nur in den seltensten Fällen, was größtenteils auch an der fehlenden Weitsicht der politischen Entscheidungsträger liegt. Während Komplikationen bei den Verhandlungen mit den Regierungen in Entwicklungs- oder Schwellenländern wie Brasilien oder Indonesien zumindest teilweise nachvollziehbar erscheinen, wirkt eine ähnliche Ignoranz im Umgang mit der Umwelt, bei einer Industrienation doch ziemlich unverständlich. Bestes Beispiel für die Missachtung der Natur ist Kanada: an der Ostküste des 9.984.670 Quadratkilometer großen Landes befindet sich eines der letzten Naturparadiese der Erde. Der Great Bear Rainforest ist nicht nur die Heimat von Pumas, Robben, Wölfen und einer der letzten Grizzly-Populationen, sondern auch einer der umstrittensten Lebensräume der Welt. Seit Jahrzehnten kämpfen Umweltschützer für ein Gesetz, dass die gesamte grüne Lunge Kanadas dauerhaft vor der Abholzung und industrieller Nutzung schützt.
Bisher stehen nur einige Zonen der Landschaft unter dem Schutz des Gesetzes. Die Verantwortungsträger scheint dies aber ebenso wenig zu interessieren, wie der Erhalt vom Aussterben bedrohter Arten: so wurde ein ehemals bestehendes Grizzly-Jagdverbot bereits nach wenigen Wochen wieder zurückgenommen.