Bereits seit Beginn vergangenen Monats stellt die Staatliche Kunstsammlung Dresden (SKD) den „Frühen Vermeer“ aus. Das Lebenswerk des holländischen Meistermalers aus Delft umfasst gerade einmal 36 Werke. Drei aus seiner Anfangszeit hat die Kunstsammlung aufgegriffen und sie in direkten Kontext zu den Gemälden anderer Maler derselben Epoche gesetzt. Sie dokumentieren den Ausgangspunkt für Vermeers Suche nach dem eigenen Stil und zugleich seine Abgrenzung gegenüber den Vorbildern.
Die Ausstellung der Kunstsammlung Dresden arbeitet bewusst mit der Reduktion. Der „große Meister“ Vermeer wird hier im essentiellen vor seiner Blütezeit beleuchtet, bevor er zudem wurde, für das er Weltruhm erlangte. So ganz ohne den „reifen“ Vermeer will man den Besucher in Dresden dann aber doch nicht gehen lassen. Aus der Gemäldegalerie Alte Meister wurde das „Brieflesende Mädchen am offenen Fenster“ von 1659 für eine Einzelanalyse auserwählt. Als eine erlebbare Experimentierfläche präsentiert sich daneben die maßstabs- und detailgetreue Nachbildung des gemalten Zimmers.
„Der frühe Vermeer“ ist in der Gemäldegalerie Alte Meister im Semperbau am Zwinger in Dresden noch bis zum 3. September 2010 täglich, außer montags, von 10 bis 18 Uhr zu sehen.