Die Waldbrände, die am vergangenen Wochenende im US-Bundesstaat Kalifornien ausgebrochen sind, breiten sich weiter aus. Trotz eines Großeinsatzes von mehreren tausenden Feuerwehrleuten fielen bereits über 80 000 Hektar Land und mehrere hundert Häuser den Flammen zum Opfer. Ein mexikanischer Einwanderer wurde vom Feuer getötet, 21 Menschen, darunter zahlreiche Einsatzkräfte verletzt. Über 250 000 Einwohner Kaliforniens sind auf der Flucht vor den Bränden. Um schnell zusätzliche Hilfe zu organisieren, wurde in 14 Gebieten des Bundesstaates der Notstand ausgerufen.
Von einem „tragischen Tag“ für Kalifornien sprach Gouverneur Arnold Schwarzenegger, nach einem Besuch der am schwersten betroffenen Gebiete rund um Malibu und San Diego. Dichter Rauch und böiger Wind behindern die Löscharbeiten der Trupps, teilweise stehen mehr Häuser in Flammen, als Feuerwehrleute vor Ort sind. Die Flammenwände werden teilweise erst gebremst, wenn sie auf das Meer treffen. „Es fehlt an Personal und Geräten“, konstatierte der kalifornische Spitzenpolitiker Schwarzenegger. Nach Ausrufung des Notstandes und einer weiteren Zuspitzung der Lage, sollen nun 1500 Angehörige der Nationalgarde sowie Löschflugzeuge des Pentagon eingesetzt werden.
Derweil befinden sich mehr als eine Viertel Millionen Kalifornier auf der Flucht vor den Flammen. Doch nicht alle Hausbesitzer sind einsichtig und leisten den Anweisungen des Einsatzpersonals Folge. Nachdem 2003 bei einem Großbrand im Bezirk San Diego mehr als 3500 Wohnhäuser zerstört wurden, fürchten viele um den vollkommenen Verlust ihres Besitzes.
Auch die Anwesen mehrerer Hollywodd-Stars in Malibu sind bedroht. Bereits am Sonntagabend wurden die Villen von „Titanic-Regisseur“ James Cameron, Schauspielerin Olivia Newton-John und dem Country-Star Tanya Trucker geräumt. Reisenden in Kalifornien droht zurzeit keine Gefahr, solange sie sich an die Anweisungen der lokalen Sicherheitskräfte halten. Sie müssen jedoch mit Straßensperren, dem Ausfall öffentlicher Verkehrsmittel und Flugverbindungen sowie geschlossenen Touristenattraktionen rechnen.