Ein bekanntes Urlaubsland zu Fuß neu entdecken
Die Türkei ist vielen als reines Sommerurlaubsziel im Bewusstsein. Als typische Reiseorte gelten Antalya, Side und Alanya an der Türkischen Riviera oder Bodrum an der Ägäis. Aber das vielseitige Land ist mehr als Sonne und Meer. Gerade im Herbst bietet die Türkei optimale Voraussetzungen für einen Wanderurlaub. Mit 40 Bergen über 1000 Meter ist die anatolische Halbinsel sehr gebirgig. Nationalparks mit seltenen Tierarten, wie Braunbären und Luchsen, schneebedeckte Gipfel und Gletscherströme erwarten die Trekker. Der bekannteste Berg des Landes ist der 5137 Meter hohe Ararat, an dessen Flanken einst Noah mit seiner Arche gestrandet sein soll.
Das Wandern ist in der Türkei noch eine relativ junge Sportart, weshalb noch viele ursprüngliche Gebiete auf ihre Entdeckung warten. So ist eine Gipfelbesteigung des sagenumwobenen Ararat im iranisch-türkischen Grenzgebiet erst seit 2005 mit einem Führer und einem Visum möglich. Aber auch an anderen Stellen hat sich viel getan, so kann der Wanderer in der Mittelmeerregion des Landes bereits auf ein Streckennetz von über 500 Kilometern zurückgreifen.
Ein besonders beliebter Trail ist der „Lykische Weg“, der seit 1999 zwischen Fethiye und Antalya verläuft. Seine Faszination beruht auf dem Zusammenspiel von unverbrauchter Küsten- und Berglandschaft und dreitausendjähriger Geschichte. Er führt seine Besucher zu den einzigartigen Felsgräbern der lykischen Zivilisation, den Ruinen von Pinara und Patara und durch die Stadt Kas mit ihrem gut erhaltenen Amphitheater.
Erst seit 2004 existiert der „Pauluswanderweg“, bei dem die Trekker auf den Spuren des Apostels Paulus wandeln können. Ein sehr ursprünglicher Fernwanderweg, der von Perge (bei Antalya) 500 Kilometer ins Landesinnere nach Antiochia Psidae führt. Dabei durchquert er Gebirgsketten, Hochalmen und Bergdörfer und endet an dem Ort, wo Paulus das Evangelium predigte und eine Christengemeinde gründete.
Noch nahezu unbekannt sind die türkischen Urlaubsgebiete am Schwarzen Meer. Auch hier kann man im Kackar-Gebirge wandern. Die Symbiose von reichen Niederschlägen und tropischen Temperaturen haben in dem Hochgebirge, dessen Gipfel fast 4000 Meter erreichen, eine einzigartige Landschaft aus üppiger Vegetation, klaren Gebirgsseen und wilden Flüssen geformt. Neben Wanderern finden auch Raftingfans hier ihr Paradies.