Seit dem 21.09.2007 ist es wieder einmal soweit. Der Windsurf Weltcup gastiert auf Sylt und Deutschlands nördlichste Insel befindet sich im Ausnahmezustand. An den zehn Veranstaltungstagen bis zum 30.09. erwarten die Veranstalter über 180.000 Besucher und der Strand vor Westerland wird zu einem Stelldichein der internationalen Spitzenfahrer- und -fahrerinnen. Bei strahlendem Sonnenschein und besten äußeren Bedingungen kamen am vergangenen Wochenende bereits über 50.000 Besucher.
Im Terminkalender der PWA World Tour nimmt der World Cup auf Sylt mittlerweile eine herausragende Stellung ein. Neben den Veranstaltungen auf Lanzarote, Gran Canaria und Teneriffa gehört er zu den „Grand Slams“ der Tour (vergleichbar mit den Grand Slam Turnieren beim Tennis) und weist sogar das höchste Preisgeld sämtlicher Windsurf World Cups auf. Die 105.000,- Euro Preisgeld muten im Vergleich zu den entsprechenden Preisgeldern der Tennis-Elite zwar recht bescheiden an, in der Windsurfszene sind sie aber bis jetzt unerreicht.
Für den Windsurf World Cup auf Sylt, der als eine der größten Wassersportveranstaltungen weltweit gilt, wird ein gigantischer Aufwand getrieben. Insgesamt sind 75 Tonnen Ausrüstung vonnöten, um das über 6.000 Quadratmeter große Gelände am Brandenburger Strand mit all seinen Ständen und dem über 100 Meter langen Veranstaltungszelt aufzubauen. Über sechs Kilometer Kabel müssen verlegt werden, um alle wichtigen Geräte anzuschließen. Für eine reibungslose Information der Besucher wird das Gelände von 80 Lautsprechern beschallt. Den 130 Aktiven fehlt es an nichts und das Interesse der Zuschauer ist riesengroß. Fast alle Windsurfprofis sind sich in ihrer postiven Einschätzung des World Cups trotz der manchmal nicht wirklich optimalen Wetterverhältnisse einig und sind begeistert von der perfekten Organisation und der Begeisterung der Zuschauer.
Die wiederum kommen nicht nur wegen der sportlichen Höchstleistungen der Profis. Denn die Organisatoren haben auch um die Wettbewerbe herum ein überaus unterhaltsames Programm zusammengestellt und in den Westerländer Clubs ist Party fast rund um die Uhr. Die Gastronomen freuen sich über Rekordumsätze – über eine Tonnen Krabben und Fisch werden in dieser Zeit jeden Tag verzehrt und der Durst wird unter anderem mit täglich mehr als 30.000 Litern Bier gelöscht. Als besonderer Clou ist dieses Jahr die Bahnhofshalle des Bahnhofs von Westerland zu einer Partylocation umfunktioniert worden. Die größten Kultparties finden dieses Jahr hier statt.
[photopress:Sylt_3.jpg,thumb,pp_image][Rein sportlich genießt der Surf World Cup von Sylt allerdings ebenfalls höchsten Stellenwert. In den drei Disziplinen Slalom 42, Freestyle und Waveriding kämpfen die Profis um Punkte und das Preisgeld. Für die Zuschauer besonders attraktiv ist die Disziplin Waveriding, bei der die Surfer die „Wellen abreiten“ und vor allem akrobatische Sprünge zeigen können. Zwei Surfer treten gegeneinander an und werden von fünf Punktrichtern bewertet. Der Sieger kommt jeweils eine Runde weiter. Der Slalom 24 ist eine typische Renndisziplin, bei der bis zu 16 Fahrer in einem Lauf gegeneinander antreten und einen mit Bojen abgesteckten Kurs umrunden müssen. Die Bestplazierten kommen bis zum Endlauf jeweils eine Runde weiter. Bei den Fahrern selbst (und auch den Zuschauern) ist auch die Freestyle-Disziplin sehr beliebt. Hier können die Profis vor den Augen des Publikums und der Wertungsrichter ihr gesamtes Können zeigen und ohne Einschränkungen Sprünge, Loopings und andere artistische Einlagen vorführen.
Bekanntester Starter ist in diesem Jahr der 35-malige Weltmeister Björn Dunkerbeck, der bereits neunmal Sylt als Sieger verlassen hat und nun seinen zehnten Triumph anstrebt. Das wollen so bekannte Surfgrößen wie Antoine Albeau, Micah Buzianis, Kevin Pritchard oder Kauli Seadi natürlich verhindern. Die deutschen Hoffnungen liegen auf dem Routinier Bernd Flessner von der Insel Norderney, der wiederum von der 16-jährigen Nachwuchshoffnung Oliver-Tom Schliemann aus Eckernförde bedrängt wird. Bei den Damen gelten die spanischen Zwillinge Iballa und Daida Ruano Moreno sowie die Schweizerin Karin Jaggi als die Favoritinnen. Für Spannung ist also gesorgt.