Der für Norddeutschland ungewöhnlich lange Winter hat in den Zoos der „oberen“ Landeshälfte für massive Einbrüche in den Besucherzahlen gesorgt. Schnee und Eis ließen bei der Bevölkerung keine Lust auf einen Abstecher in den Tierpark aufkommen. Besonders hart traf es den Hamburger Traditionszoo Hagenbecks, der aufgrund der Witterungsverhältnisse erstmals in seiner Geschichte für mehrere Tage schließen und über den gesamten Winter bei den Eintritten ein Minus von zwanzig Prozent hinnehmen musste; in absoluten Zahlen fehlten 90.000 Besucher. Da der Zoo sich ausschließlich aus privaten Mitteln finanziert und keine Unterstützung vom Senat erhält, eine ernste Situation.
Hagenbeck wandte sich jüngst über die Medien an die Hamburger Bürger mit dem Aufruf, den Zoo zu unterstützen. Auch in den anderen Zoos des Nordens sieht es nicht besser aus, fast überall hat das Winterwetter rund ein Fünftel der üblichen Besucher vergrault. Ein sehr warmer Sommer wäre für die Tierparks in diesem Jahr, in dem durch die Fußball-WM ohnehin erschwerte Bedingungen herrschen, schlichtweg eine Katastrophe. In diesem Fall bliebe nur zu hoffen, dass möglichst viele Menschen die Badehose für einen Tag im Schrank lassen und gegen ein Zooticket eintauschen.