Royal National Theatre
An der Waterloo Bridge unmittelbar am Ufer der Themse, in dem restaurierten Abschnitt des Londoner Stadtteils Bankside am Thames Foot Path, befindet sich das berühmte Royal National Theatre. Das Theater wurde in den 1970er Jahren feierlich eingeweiht. Da die Architektur des Hauses in dem für diese Zeit charakteristischen Beton-Baustil mit nicht verblendetem Sichtbeton gehalten ist, musste es in der Vergangenheit zahllose öffentliche Debatten erdulden. So tadelte z. B. Prinz Charles, dass das Bauwerk den Anblick eines Atomkraftwerkes böte, während die Einwohner der britischen Kapitale das Gebäude sowohl zu einem der zehn beliebtesten als auch einem der zehn meistgehassten Bauten in der Themse-Metropole kürten.
Das Royal National Theatre setzt sich aus den drei Bühnen „Lyttleton“, einer Frontalbühne im klassischen Stil, „Olivier“, das mit einer halbrunden Form nach dem Vorbild eines Amphitheaters aus der griechischen Antike aufwartet, und „Cottesloe“, einem experimentellen Theater, das sich durch eine große Flexibilität und Variabilität, wie z. B. keine festen Stühle, auszeichnet, zusammen.
Das Haus verfügt als einziges Theater der Stadt über ein Repertoire: inregelmäßigen Abständen wechseln sich die Stücke ab, so dass pro Saison mehr als 25 verschiedene Produktionen auf dem Programm stehen können.
Ungewöhnlicherweise wird das National Theatre jede Nacht mit Fahrradschlössern zwischen den Türgriffen verriegelt, da die schmalen Edelstahlrahmen der Glastüren nicht ausreichend Platz für Türschlösser boten.