Alyscamps
Eine der berühmtesten Sehenswürdigkeiten der südfranzösischen Stadt Arles, die sich im Hinterland der Cote d’Azur befindet, stellt die antike Nekropole Alyscamps außerhalb der Stadtmauern dar. Die ehemalige römische Begräbnisstätte am Rande der Altstadt, die später in einen christlichen Friedhof umfunktioniert wurde, erstreckt sich zwischen den Überresten der beiden sehenswerten Kirchen Saint Honorat und Saint Cesaire le Vieux. An den beiden Seiten einer rund 500 Meter langen Allee aus eindrucksvollen Platanen reihen sich steinerne Sarkophage aus der Antike bis zum frühen Mittelalter aneinander.
Das Gräberfeld wurde schon in der Antike an der Römerstraße Via Aurelia gegründet, jedoch erlangte es erst während des 5. Jahrhunderts zunehmende Bedeutsamkeit, als der Heilige Genesius, einstiger Kanzleischreiber der Stadt, immer berühmter wurde. Genesius hatte sich dagegen gewehrt, Hinrichtungsurteile von Christen zu unterschreiben und wurde dafür selbst enthauptet. Anschließend wurde er auf der Alyscamps beerdigt.
Heute können Besucher auf dem Gräberfeld noch eine Vielzahl von Sarkophagen, die zum Teil mit Symbolen und anderen Verzierungen dekoriert sind, besichtigen. Besonders wertvolle und gut erhaltene steinerne Totenschreine, die vornehmlich aus der spätrömischen Zeit stammen, werden inzwischen in dem Musée de l’Arles Antique ausgestellt.
Ursprünglich bedeckte die Nekropole eine weit größere Fläche als heute, jedoch der südliche Abschnitt der Alyscamps musste einer Eisenbahntrasse weichen, die hier im 19. Jahrhundert errichtet wurde.