Vallée des Merveilles
Das Hochtal Vallée des Merveilles (Deutsch: „Tal der Wunder“), das Teil des südfranzösischen Parc National du Mercantour in den Seealpen im Hinterland der Cote d’Azur ist, wartet um den 2.870 Meter hohen Mont Bégo herum mit einer bis heute relativ isolierten, von einem strengen Klima gekennzeichneten Hochgebirgslandschaft auf. Die von zum großen Teil vegetationslosen Tälern, Gipfeln und Seen geprägte Landschaft der Region lädt zum Wandern, Mountainbiken oder zu einer geführten Exkursion im Geländewagen ein. Mehrere Fernwanderwege, wie z. B. der Via Alpina oder der GR 52, führen durch das Vallée des Merveilles.
Zu Weltruhm gelangte das „Tal der Wunder“ jedoch nicht durch die einzigartigen Landschaften, sondern durch ihre zahllosen bronzezeitlichen Felsritzungen und Felsmalereien. Gemeinsam mit dem benachbarten Vallée de Fontanalbe (Deutsch: „Tal der weißen Quelle“) weist das Valée des Merveilles zwischen 35.000 und 40.000 Gravuren auf, die in der Umgebung des Mont Bégo auf einer Höhe zwischen 2.100 und 2.600 Metern um 1800 bis 1500 v. Chr. vermutlich von lokalen Hirten gefertigt wurden. Seit 1989 werden die Felsritzungen als Naturdenkmäler geschützt.
In der Ortschaft Tende am Rande des Nationalparks Mercantour kann das Musée des Merveilles besichtigt werden, das anhand archäologischer, naturkundlicher und ethnologischer Fundstücke über die interessante Geschichte der Region informiert.