Tunnel des Eupalinos
Eine der berühmtesten und meistbesuchten Sehenswürdigkeiten der Stadt Pythagorio auf der Ferieninsel Samos ist der Tunnel von Eupalinos, der als mittlerer Teil einer langen Wasserleitung bereits im 6. Jahrhundert v. Chr. zur Wasserversorgung des Ortes erbaut wurde. Mit einer Länge von mehr als einem Kilometer stellte er den längsten Tunnel der damaligen Zeit dar. Interessierte Besucher können den Eupalinos-Tunnel heute auf insgesamt 150 Metern begehen und sich von dem Geschick der frühen Erbauer überzeugen.
Bereits seit den 1880er Jahren wird die Wasserleitung wissenschaftlich und archäologisch erforscht. Der Tunnel des Eupalinos gilt als erst zweiter Tunnel, der nach dem Prinzip des Gegenortvortriebes errichtet wurde und stellt sogar die erste Leitung dar, bei der diese Bauweise nach einem vorher ausgeklügelten Plan angewendet wurde.
Der Eupalinos-Tunnel, der eines der drei Verbindungsglieder zwischen der Stadt und der Quelle Agiades darstellte, durchquerte den sich etwa 230 Meter erhebenden Stadtmauerberg in seiner gesamten Breite von mehr als 180 Metern. Insgesamt mussten für die etwa 1,80 Meter hohe und ebenso breite Wasserleitung rund 7.000 Kubikmeter harter Fels allein mit Hammer und Meißel abgetragen werde.
Vermutlich wurde die Wasserleitung unterirdisch erbaut, um zu verhindern, dass die Wasserversorgung der Stadt bei einem Angriff leicht von außen abgeschnitten werden könnte.