Skaros
Skaros, das bis zum 18. Jahrhundert die Hauptstadt der griechischen Ferieninsel Santorin war, stellte die bedeutsamste der insgesamt fünf befestigten Siedlungen auf dem Eiland dar. Während des Mittelalters bot die hier errichtete massive Festung den Bewohnern sicheren Schutz vor Seeräubern und anderen Angreifern.
Das ursprüngliche Kastell, das als „Epano Kastro“ oder „La Roka“ bekannt war, erbaute der Venezier Giacomo Barozzi in spätbyzantinischer Zeit. Eine an der höchsten Stelle eingerichtete, große Glocke sollte die Bewohner vor drohenden Überfällen von Piraten warnen. Um die Festung herum wurde eine ganze Ortschaft mit etwa 200 Häusern errichtet.
Das felsige Areal um Skaros wurde in der Vergangenheit durch eine Vielzahl von kleinen und großen Erdbeben erschüttert und z. T. verwüstet, so z. B. in den Jahren 1650, 1701 bis 1711 und 1866 bis 1870. Viele venezianische Familien, die Skaros bewohnten, verließen den Ort daher Anfang des 18. Jahrhunderts, um ihr Glück in Fira zu suchen. Im Jahr 1836, als der Archäologe Ludwig Ross den Ort besuchte, war er gänzlich verlassen.
Heute ist Skaros bis auf die kleine pittoreske Kirche Agios Ioannis Apokefalistheis am nördlichen Ende nicht mehr bewohnt. Von den einst zahlreichen Bauwerken sind nur noch wenige Ruinen übrig geblieben, die heute von interessierten Besuchern besichtigt werden können.