Kirche am Steinhof
Eines der weltweit wichtigsten und berühmtesten architektonischen Beispiele des Wiener Jugendstils stellt die eindrucksvolle Kirche am Steinhof dar, die in dem Gemeindebezirk Penzing auf dem Areal des Sozialmedizinischen Zentrums Baumgartner Höhe zu finden ist.
Das römisch-katholische Gotteshaus, das auch als „Kirche zum Heiligen Leopold“ bekannt ist, wurde ursprünglich als Anstaltskirche für psychisch Kranke errichtet: das Bauwerk wurde zwischen 1904 und 1907 unter der Leitung des namhaften österreichischen Architekten und Stadtplaners Otto Koloman Wagner gleichzeitig mit der „Niederösterreichischen Landes-Heil- und Pflegeanstalt für Nerven- und Geisteskranke am Steinhof“ erbaut.
Aus diesem Grund musste Wagner auf die besonderen Ansprüche eines solchen Gebäudes Rücksicht nehmen, so dass z. B. Kirchenstühle mit abgerundeten Kanten, ein Arztzimmer, mehrere Notausgänge und Toiletten geschaffen wurden. Da zur Zeit der Erbauung eine strikte Trennung der Geschlechter in den nationalen Nervenheilanstalten üblich war, baute Otto Wagner nicht nur für das medizinische Personal, sondern auch für die männlichen und weiblichen Gläubigen getrennte Eingangsportale.
Eines der auffallendsten Kennzeichen der Kirche am Steinhof stellt die große Kuppel dar, die in gleißendem Gold erstrahlt. Erst im Jahr 2006 wurde der Kuppel im Zuge umfassender Renovierungsarbeiten mithilfe von zwei Kilogramm Blattgold zu neuem Glanz verholfen. Durch die besonders eingebauten gläsernen Mosaikfenster fällt Tageslicht bestmöglich in den Innenraum.