Alcoutim

Wer das beschauliche Städtchen Alcoutim im äußersten Osten der Algarve besucht, mag kaum glauben, dass diese Idylle jahrhunderte lang der Schauplatz blutiger Auseinandersetzungen war. Heute liegen sich das spanische Sanlúcar de Guadiana und Alcoutim am Grenzfluss Guadiana etwa 40 Kilometer im Inland friedlich gegenüber. Beide Städte spielten in den Grenzkonflikten zwischen den Ländern eine wichtige Rolle. Als Spanien die Unabhängigkeit Portugals 1668 schließlich anerkannte, wurden die Friedensdokumente feierlich auf dem Fluss übergeben.

Dass Alcoutim aufgrund seiner strategischen Lage schon sehr viel früher eine wichtige Position inne hatte, beweist das Castelo, eine maurische Burganlage aus dem 11. Jahrhundert. Seit den 1970er Jahren wurde an dem Gebäude, das man vorher für militärische und zivile Zwecke nutzte, mit archäologischen Grabungen und Rekonstruktionen des Originalbaus begonnen. Heute informiert ein kleines Museum mit den zu Tage geförderten Funden über die frühere Bedeutung der Festung.

Noch ein Stück höher als das Castelo liegt die kleine Kapelle Ermida de Nossa Senhora da Conceiçao, ein schlichter Bau mit manuelinischem Portal. Zwei weitere Gotteshäuser befinden sich in der Stadt. Sehenswert ist vor allen Dingen die am Ufer des Guadiana gelegene Igreja Matriz. Der dreischiffige Sakralbau wurde 1554 vom Santiagoorden im frühen Renaissancestil errichtet. Im Innenraum wartet die Igreja Matriz mit hübschen Kapitellen und einem Baptisterium mit Flachrelief aus dem 16. Jahrhundert auf.

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