Lagos

Stadtmauer von Lagos an der Algarve

Die Altstadt von Lagos wird von einer arabischen Stadtmauer umgeben. Bild: Antonio Sacchetti

Lagos, das 25 000 Einwohner zählende Zentrum der Felsalgarve gehört zu einem der beliebtesten Urlaubsziele Reisender in der Region. Als letzte große Stadt vor dem „wilden Westen“ Portugals ist jedoch alles andere als eine reine Touristenhochburg. Im malerischen Hafen dümpeln neben Yachten auch noch die Fischerboote und der hübsche Stadtkern bietet neben den üblichen Souvenirläden auch Geschäfte des täglichen Alltags. So ist ein Stadtbummel durch Lagos vor allen Dingen wegen der lebhaften und geschäftigen Atmosphäre und des freundlichen Zentrums und weniger wegen großer architektonischer Sehenswürdigkeiten ein Erlebnis.

Lagos gehört zu den geschichtsträchtigsten Städten der Algarve. In der Antike wurde es zunächst von den Phöniziern als Handelsniederlassung genutzt, später folgten die Römer. Bis zur Rückeroberung durch das portugiesische Heer, unterstützt von englischen Kreuzrittern, im Jahre 1189, war die Stadt in arabischer Hand. Die Portugiesen machten sie im 15. und 16. Jahrhundert zu einem Zentrum für die Entdeckung und den späteren Handel mit der neuen Welt. Auch weniger rühmliche Episoden, wie der Sklavenverkauf, kommen in der Geschichte von Lagos zum Tragen. Bis 1756 war es gar Hauptstadt der Algarve, dann musste es diesen Titel an Faro abgegeben und versank bis Mitte des 20. Jahrhunderts in einen Dornröschenschlaf, von dem es erst durch den einsetzenden Tourismus erweckt wurde.

Den Mittelpunkt des von einer Stadtmauer umgebenen Zentrum Lagos bildet die Praça Gil Eanes, die nach einem hier geborenen berühmten Seefahrer benannt ist. Zwischen ihr und der Praça da República verläuft die lebhafte Fußgängerzone, an der sich neben zahlreichen Geschäften auch Bars und Restaurants tummeln. Unweit der Praça Gil Eandes befindet sich die Igreja de São Sebastião, eine der Hauptkirchen von Lagos. Mit ihrem Bau begann man bereits im 15. Jahrhundert nahm dann aber, besonders im Folge des schweren Erdbebens von 1755, weitreichende architektonische Veränderungen vor. Der dreischiffige Innenraum  besticht durch seine hohen Säulen mit schönen Kapitellen. Im Außenbild beeindruckt vor allen Dingen das Renaissanceportal aus dem 16. Jahrhundert.

Durch die Fußgängerzone gelangt man über die Praça da Republica zum bedeutendsten Sakralbau Lagos. Die Igreja de Santo António ist zweifelsohne eine der beeindruckendsten Kirchen an der Algarve. Sie wurde als Regimentskirche vermutlich zu Beginn des 18. Jahrhunderts errichtet und verfügt über einen im typischen portugiesischen Barock gehaltenen Innenraum, der unter anderen mit den blau-weißen „azulejos“-Kacheln gestaltet wurde.

Gleich an das Gotteshaus angrenzend findet man das Stadtmuseum „Museu muncipal“ mit seiner bunt gemischten Ausstellung. Zu den Exponaten gehören unter anderem mehrere „azulejos“, archäologische Grabungsfunde und Dokumentationen aus der Stadtgeschichte. Weitere Einblicke gewährt das Maritime Museum in der Festung Forte da Ponta da Bandeira im Hafen.

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