Milreu
Ein Sommersitz der wohlhabenden römischen Bürger Faros war das Ruinenfeld Milreu, das sich am westlichen Ortsrand von Estói befindet, in der Antike. Archäologische Grabungen, die hier seit 120 Jahren durchgeführt wurden, dokumentieren eine dauerhafte Besiedlung des Areals bis in die Mitte des 10. Jahrhunderts.
Wasser spielte in Milreu, das zur „Sommerfrische“ aufgesucht wurde, eine entscheidende Rolle. Das beweist vor allen Dingen das Prunkstück der Ausgrabungsstelle, eine römische Villa auf dem 2. Jahrhundert n. Chr., der ein Badehaus mit Warm- und Kaltwasserbecken sowie Fußbodenheizung angeschlossen sind. Um den von Säulen umstandenen Patio können zudem die Mauerreste der Wohn- und Schlafräume ausgemacht werden. Den Bezug zum Wasser stellen auch die Bodenmosaike her, die Fische und andere maritime Motive zeigen.
Südlich der Villa stößt man auf die Überreste eines Kultgebäudes, das im 6. Jahrhundert n. Chr. zu einer Kirche umgewandelt wurde. Der Einsturz des Gotteshauses veranlasste die Bewohner Milreu im 10. Jahrhundert vollständig aufzugeben. Erst im 16. Jahrhundert besann man sich wieder des Siedlungsplatzes, wie das schlichte Gutshaus im Nordwesten des Grabungsgebietes beweist.
Eine weitere Besonderheit, die man in Milreu ans Tageslicht beförderte, sind die Grundmauern eines Nymphäums. Das römische Heiligtum zeichnet sich dadurch aus, das es der einzige Umgangstempel der iberischen Halbinsel ist. Ein Podium, auf dem sich einstmals ein Wasserbecken befand, symbolisiert auch hier die Bedeutung des Elementes Wasser.
Öffnungszeiten: dienstags bis sonntags 9.30 bis 12.30 Uhr und 14 bis 18 Uhr. (Stand: Juli 2008; alle Angaben ohne Gewähr).