Der Leuchtturm von Torres (Gijón)
Der Leuchtturm von Torres befindet sich auf dem Kap "Cabo Torres" etwa 5 Kilometer östlich von Gijón. Die Zufahrtsstrasse zweigt von der alten Hauptstrasse nach Avilés ab und zwar unmittelbar hinter dem Stadtteil "La Calzada". Die Leuchtturmanlage steht am Rande des Plateaus der "Campa de Torres", einer bedeutenden archäologischen Fundstätte und liegt am äussersten Ende des Kaps hinter einer Reihe von Felshügeln, so dass sie auch aus unmittelbarer Nähe nicht vollständig zu sehen ist.
Vorläufer des Turms von Torres, der zum Verwaltungsbezirk von Gijón gehört, sind bereits auf dem verschwundenen Hügel von Santa Catalina zu suchen. Der alte Leuchtturm von Gijón wurde 1885 in Betrieb genommen, war aus Mauerwerk erbaut, der untere Teil in Kegelform mit quadratischem Querschnitt und abgeschrägten Ecken, so dass ein unregelmässiges Achteck entstand, auf dem als nächste Sektion ein Pyramidenstumpf ragte, mit einem kleinen Umlauf, der Turmspitze und der Leuchtkuppel. Insgesamt hatte er eine Höhe von 8 Metern, so dass der Lichtfokus 9,5 Meter über dem Boden lag. Dieser Leuchtturm war die einzige existierende Leuchtquelle zwischen dem Leuchtturm auf dem Cabo Peñas und Tazones, aber er wurde vom Militär zerstört aus Furcht während des Krieges von den Amerikanern geortet zu werden. Er funktionierte mit einer Lampe, die mit Olivenöl gespeist wurde und hatte eine Tragweite von 10 Meilen.
Der heutige Leuchtturm an der Campa Torres übernahm dann die Funktion dieses Turms auf dem Hügel Santa Catalina. Er wurde in unmittelbarer Nähe des Hafens "Musel" gebaut, der aufgrund seiner wachsenden Bedeutung erweitert wurde. Wie für die meisten der anderen Leuchttürme in Asturien gab es ein erstes Projekt, nach dem er auf der Spitze "Punta de la Forcada", der am weitesten ins Meer ragenden Spitze des Cabo Torres errichtet werden sollte, das dann allerdings wegen der topografischen Schwierigkeiten und der starken Isolierung doch nicht ausgeführt wurde.
1924 wurde die Anlage auf dem noch begehbaren Teil des Kaps, das von Westen her den gesamten Hafen des Musel beherrscht, gebaut. Für den Bau war es notwendig, Planierungsarbeiten sowie Teilsprengungen des Felsenkaps des Cabo Torres vorzunehmen. Das Gebäude steht noch genau wie im Original mit zwei rechteckigen Geschossen und einem leicht geneigten Satteldach. Ecken, Fenster- und Türrahmen sind in Granatfarbe gehalten, das restliche Gebäude ist weiss gestrichen. Der Haupteingang befindet sich auf der Ostfassade und das ganze Gebäude ist von einer Mauer umschlossen, wobei die Südfassade an eine felsige Erhebung angeleht ist und somit geschützt ist. Der Leuchtturm war aus strategischen Gründen nicht auf der höchsten Spitze des Kaps errichtet worden, weil das Militär für die Installierung der eigenen Apparate die höchsten Erhebungen beanspruchte. Der Turm ist auf seiner Nordseite an das Gebäude angebaut, der Umgang reicht bis zur Höhe des Daches, und er hat die Forms eines Kegelstumpfs mit achteckigem Querschnitt. Zwei der Schrägkanten sind von oben nach unten in Granatfarbe gestrichen, wodurch die Anlage eleganter wirkt und bei Tag vom Meer aus besser zu sehen ist.
Erhalten ist auch die erste Leuchtkuppel aus dem Jahr 1923. Vohanden ist ein optischer Apparat mit dioptrischen und katadioptrischen Mittelringen, die auf massiven Eisenteilen ruhen. Bis zum Jahr 1936 wurde Elektrizität als Energiequelle nicht genutzt. Die Optik dreht auf einer Quecksilberwanne. Sie bestand aus einem festen Scheinwerfer mit 1500 W, und für den Fall, dass diese nicht funktioniert muss der Leuchtturmwärter diese manuell austauschen, da es keine automatisch in Funktion gehende Reservelampe gibt.
Ihr Leuchtfeuer besteht aus 2 weissen Blitzen alle 10 Sekunden und sie hat eine mittlere Tragweite von 25 Meilen, so dass sie die Spitze "Punta de la Vaca" in Luanco erreicht, die keinen eigenen Leuchtturm hat.