Palau Güell
Als eine Meisterleistung Gaudis kann der Palau Güell an der Carrer Nou de La Rambla bezeichnet werden. Der Architekt schaffte es, in der engen Gasse auf einer Grundfläche von gerade einmal 18 mal 22 Metern ein großbürgerliches Wohnhaus zu errichten. Den Auftrag für dieses in dieser Wohngegend eher ungewöhnliche Objekt erhielt er von Industriellen und Mäzen Eusebi Güell im Jahre 1886.
Rund drei Jahre dauerte die Bauzeit für den ungewöhnlichen Stadtpalast. Das nach außen mit seinen strengen gotischen Fenstern eher abweisend wirkende Gebäude, zeigt erst im Inneren seine ganze Pracht und Genialität. Trotz des begrenzten Raumangebots schaffte es Gaudi, den Eindruck von Weiträumigkeit zu vermitteln. Immer wieder vermitteln aufgemalte Fensterattrappen den Eindruck weitläufiger Ausblicke. Herzstück des Hauses ist der Salon, in dem Güell Konzerte und Lesungen abhielt, der auf die Höhe des gesamten Baus hinaufreicht und zudem von einer durchbrochenen Kuppel gekrönt wird.
Um diesen zentralen Raum gruppieren sich die weiteren Zimmer des Hauses. Im Erdgeschoss befanden sich die Stallungen der Pferde, die über einen hölzernen Innenhof (Lärmdämmung!) in ihre Quartiere geführt wurden. Auf die weitern Stockwerke verteilen sich die Wohnräume. Die Inneneinrichtung orientiert sich ganz an dem von Gaudi verfolgten Stil des Moderisme. An Materialien kamen Holz, Spiegel, Buntglas und Schmiedeeisen zum Einsatz. So viel Einzigartigkeit wurde von der UNESCO im Jahre 1984 mit der Aufnahme in das UNESCO-Weltkulturerbe honoriert.
Öffnungszeiten: montags bis freitags: 10 bis 16 Uhr. (Stand: September 2008; alle Angaben ohne Gewähr)